Führungswechsel in Nettetal Feuerwehrchef Leo Thoenissen in Ruhestand verabschiedet
Nettetal · 17 Jahre lang hat Leo Thoenissen die Wehr der Stadt geleitet. Sein Nachfolger ist Markus Jansen. Die Truppe braucht in den nächsten Jahren bessere Arbeitsbedingungen.
Man schrieb das Jahr 2007, als Leo Thoenissen das Amt des Löschzugführers in Breyell niederlegte – um sich voll auf seine neue Aufgabe konzentrieren zu können: Chef aller freiwilligen Feuerwehrleute in Nettetal. Nach 17 Jahren in dieser Rolle ist Thoenissen nun in den Ruhestand gegangen – verabschiedet mit einigem Aufwand von seinen Feuerwehrkameraden. Viele aktive und passive Mitglieder, Jugendfeuerwehr, Vertreter befreundeter Hilfsorganisationen und Gäste aus Verwaltung und Politik trafen sich dazu vor dem Gerätehaus Breyell. Zuvor war man mit musikalischer Begleitung zum Wohnhaus von Thoenissen gezogen, um ihn dort zur Abschiedsfeier abzuholen. Unter anderem Bürgermeister Christian Küsters dankte Thoennissen für den langjährigen Einsatz. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Franz Heiner Jansen zeichnete Thoenissen mit dem Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes aus.
Thoenissen war 1979 in die Nettetaler Feuerwehr eingetreten – ohne das Ziel vor Augen zu haben, einmal deren Chef zu werden. Doch das ergab sich dann 2007, nachdem der Breyeller diverse Laufbahnlehrgänge absolviert und elf Jahre lang den Breyeller Löschzug geführt hatte. Darüber hinaus ließ sich Thoenissen zum Feuerwehrtaucher ausbilden und war als leitender Kreisausbilder für Maschinisten tätig. Als Chef der Feuerwehr nahm er als Angestellter der Stadt Nettetal auch die Stelle des Brandschutztechnikers wahr.
Thoenissens Nachfolger ist Markus Jansen, dessen Bestellung ins neue Amt der Stadtrat bereits im Dezember vergangenen Jahres zugestimmt hatte. Er ist nun Chef von sechs Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr mit insgesamt rund aktiven Mitgliedern. Die Nettetaler Feuerwehr 1970 bei der Bildung der Stadt Nettetal hervor, als die Wehren in den heutigen Stadtteilen zu Löschzügen der gesamtstädtischen Wehr wurden. Neben dem Brandschutz in ihren Ortsteilen sind den Zügen jeweils spezielle Aufgaben für die gesamte Stadt übertragen.
Zu den Herausforderungen, die Jansen mit seinen Kameraden zu bewältigen hat, gehört wie in anderen Kommunen: Die Wehren könnten mehr Freiwillige gebrauchen, die mithelfen, in der Stadt für Sicherheit zu sorgen. Eine Berufsfeuerwehr zu unterhalten, wäre für kleine Kommunen wie Nettetal eine immense finanzielle Belastung. Die möchte man zwar möglichst vermeiden. Aber auch für ihre Freiwilligen wird die Stadt in den nächsten Jahren tief in die Kasse greifen müssen, um ihnen bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Um Platzmangel in den Gerätehäusern zu beseitigen und die Ausrüstuung zu erneuern und zu ergänzen werden in den kommenden Jahren mehr als zehn Millionen Euro benötigt.