Schlossgärten Arcen Die Kasteeltuinen erwachen aus dem Winterschlaf

Nettetal · Ab dem 28. März sind die Kasteeltuinen nach der Winterpause wieder geöffnet. Nicht nur Blumen- und Pflanzenliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Warum sich ein Besuch lohnt.

 Pünktlich zu Ostern starten die Schlossgärten Arcen in die Saison.

Pünktlich zu Ostern starten die Schlossgärten Arcen in die Saison.

Foto: Schlossgärten Arcen

Mammutbaum, Ritterzelte, Amphitheater, Felsen- und Wassergarten, Spielstrand und Minigolf. Diese und noch viele weitere Attraktionen werden ab Gründonnerstag, 28. März, bis zum 3. November auch in diesem Jahr ein Anziehungspunkt für Besucher aus den Niederlanden, aber auch aus Deutschland werden: „Welkom bij Kasteeltuinen in Arcen.“ Kurz vor den Ostertagen sind die Schlossgärten in der niederländischen, vormaligen Festungsstadt in unmittelbarer Nähe zur niederländisch-deutschen Grenze wieder geöffnet.

Der Jahreszeit entsprechend zeigen sich schon zu Beginn der diesjährigen Saison Stiefmütterchen und Tulpen in allen erdenklichen Farben und in ihrer ganzen Pracht. Kurz nach der Eröffnung folgt bereits die Einladung zum Osterfest in den Schlossgärten. Besonders Familien werden das Angebot gerne annehmen.

Die milden Temperaturen haben dafür gesorgt, dass es in den verschiedenen Themengärten schon sprießt und blüht. Das Lommerreich, einer der vielen unterschiedlichen Themenbereiche im Park, erscheint derzeit wie ein Blütenmeer aus Narzissen, Schneeglöckchen, Veilchen oder auch Schachbrettblumen. Zehntausende Tulpen standen schon eine Woche vor der Eröffnung kurz vor der Blüte. In der Luft liegt längst der Duft der Baumblüten.

Im vergangenen Jahr zählten die Schlossgärten 188.000 Besucher. Auf der rund 32 Hektar großen Fläche reiht sich eine Attraktion an die nächste. Der Blumenpfad, der zu jeder Jahreszeit mit den aktuellen Saisonblumen bepflanzt wird, oder der Berggarten mit seinen Felsen, Wasserfällen und Höhlen sind nur zwei der vielen Anlaufstellen in den Schlossgärten. Am 12. Mai (Muttertag) findet auf dem Gelände erneut der Tag des Hutes statt. Im Mittelpunkt stehen dann die Hutmoden-Shows. Klassische Musik lässt sich am 19. und 20. Mai genießen. Vom 6. bis 11. Juni findet das Rosenfest statt. Nicht nur im Rosarium, auch im Schloss und in den Gärten lassen sich Farben und Düften entdecken.

Für den 20. und 21. Juli ist das Kunstwochenende terminiert, vom 29. August bis 3. September dreht sich beim Blumenfest alles um die Blume. Beim Fantasy Festival „Elfia“ am 21. und 22. September tragen die Besucher der Schlossgärten phantasievolle und schrille Kostüme, die sie dem anwesenden Publikum präsentieren wollen. Die Saison wird abgerundet mit dem „Herbstzauber vom 1. Oktober bis 3. November“, bei dem Kunstwerken aus bunten Herbstblumen und –pflanzen zu sehen sind, und den lichtgeschmückten Wegen der „Enchanted Gardens“ vom 18. Oktober bis 3. November, wenn Licht, Kunst und Natur im Gleichklang zu betrachten sind.

Das Schloss selbst ist für sich allein schon eine Sehenswürdigkeit. Seine heutigen, barocken Formen drücken Wohlergehen und Größe aus. Die Herzöge von Geldern hatten es im 17. Jahrhundert bauen lassen, ein Vorgängerbau aus dem 16. Jahrhundert wurde 1646 zerstört. Der letzte Bewohner des Schlosses, August Deusser, war Maler und Professor für Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Er verließ das Schloss 1931.

Heute finden auf der Van-Gelre-Etage regelmäßig Kunstausstellungen statt. In der Bel-Etage sind Einrichtungsgegenstände von August Deusser ausgestellt. Hier wird auch die Geschichte des Landgutes erlebbar dargestellt. Nach Vorbildern der Baugeschichte ist diese Etage wie ein bewohntes Schloss eingerichtet. Bislang fehlte noch eine Ahnengalerie der Herzöge von Geldern, die hier gelebt hatten. Bei einem der Nachfahren waren die Gemälde noch vorhanden. Die professionell angefertigten Kopien können nun im Schloss besichtigt werden.

Von Nettetal aus lassen sich die Schlossgärten natürlich auch mit dem Fahrrad erreichen. Von Lobberich werden rund 25 Kilometer gemessen, von Kaldenkirchen aus radelt man knappe 19 Kilometer. Der Weg über die Jülicher Straße, über Hombergen und über Walbeck gilt als ruhige Variante, über Kaldenkirchen und Venlo und schließlich rechts an der Maas entlang wählt man die kürzeste Strecke.