Nettetals Stadtbücherei auf dem Prüfstand
Die Breyeller Bibliothek startet eine Kundenbefragung. Im Internet gibt es die Formulare in mehreren Sprachen.
Nettetal. Abends noch ein Buch ausleihen? Geht nicht — da ist die Stadtbücherei geschlossen. „Wir haben seit über 20 Jahren die selben Öffnungszeiten und wollen wissen, ob es Änderungswünsche unserer Kunden gibt“, sagt Ulrich Schmitter. Der Leiter der Bibliothek in Breyell stellte jetzt die Aktion Kundenumfrage vor:
Zufriedenheit, Kritik und Wünsche werden ermittelt, für Schulen und Schüler gibt’s gesonderte Fragebögen. Das Ergebnis könnte Konsequenzen haben.
„Zwar haben wir guten Kontakt zu unseren Lesern“, erklärte Schmitter, „aber das das ersetzt nicht eine statistische Analyse.“ Für die sorgt Richard Wüster: Er studiert in Köln Bibliothekswesen, leistet von Mai bis August ein Praktikum in Breyell und wird über die Analyse eine Seminararbeit erstellen. „Die Fragen sind mit dem Bücherei-Team abgestimmt, die Auswertung werde ich bis Herbst an der Uni zu Ende führen“, sagte Wüster zu.
Erfragt wird zum Beispiel, wer was wie oft wofür nutzt: Spiele für die Familie oder Sachbücher fürs Hobby? Sind auch neuere elektronische Medien wie Blue-Ray oder E-Books gefragt? Wie viele PC-Arbeitsplätze sind nötig?
„Wir möchten natürlich versuchen, die Ergebnisse je nach Machbarkeit zu berücksichtigen, vielleicht dafür mit anderen Bibliotheken kooperieren“, verspricht Schmitter. Entscheiden müssten gegebenenfalls Politik und Verwaltung: „Unsere personellen und finanziellen Möglichkeiten sind derzeit begrenzt.“
Einen Monat lang läuft die Fragebogen-Aktion. Schmitter: „Das Ausfüllen dauert nur ein paar Minuten.“ Auch übers Internet ist das Mitmachen möglich, dort sogar mehrsprachig. „So erreichen wir vielleicht auch ehemalige Kunden“, hofft der Büchereileiter. Preise fürs Mitmachen gibt’s übrigens nicht: „Alles bleibt anonym, es geht nur um die Sache.“