Nettetaler hat Lkw wohl aus Rache angezündet
Die Staatsanwaltschaft geht von Streit mit früheren Arbeitgebern als Tatmotiv aus.
Nettetal. Der 31-jährige Nettetaler, der im Verdacht steht, in den vergangenen Wochen drei Lastwagen und einen Baucontainer in der Region in Brand gesetzt zu haben, hat wohl aus Rache gehandelt. „Derzeit gehen wir davon aus, dass der Mann die Taten im Streit mit seinen ehemaligen Arbeitgebern begangen hat“, sagt Axel Stahl, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Krefeld, die die Ermittlungen leitet.
Demnach war der mutmaßliche Brandstifter ein Fahrer der Speditionen, deren Sattelschlepper abgebrannt sind. Ob er zuvor wegen ähnlicher Taten aufgefallen war, wird derzeit geprüft. Der Beschuldigte wurde am Montag dem Haftrichter vorgeführt und sitzt in Untersuchungshaft. Das Strafmaß für Brandstiftung beträgt zwischen einem und zehn Jahren Freiheitsstrafe, in minder schweren Fällen sechs Monate.
Die Polizei Viersen verhörte den Nettetaler zunächst als Zeugen im Fall eines abgebrannten Baucontainers in Nettetal Ende Februar. Zunächst gingen die Ermittler der Kriminalpolizei von einem technischen Defekt aus. Durch Aufnahmen von Überwachungskameras, Spuren am Tatort und den Aussagen von weiteren Zeugen sei der 31-Jährige dann zu einem Verdächtigen geworden, wie Polizeisprecher Wolfgang Goertz bestätigt: „In der polizeilichen Vernehmung räumte er dann überraschend drei weitere Fälle von Brandstiftung ein.“
So soll der Mann zwischen dem 24. Januar und 27. Februar in Mönchengladbach, Isselburg und Essen drei Lkw in Brand gesetzt haben. Zwei davon brannten nebst Anhänger und Ladung komplett ab. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Nettetaler die Fahrzeuge in Brand gesetzt hat, die er zuvor selbst gefahren hat, weil er mit seinen Vorgesetzten aneinandergeriet. Er soll zum Teil erst seit kurzer Zeit in den Speditionen beschäftigt gewesen sein. Weitere Details zum Motiv sind nicht bekannt. Stahl: „Wir rechnen mit einem Schaden zwischen 80 000 und 150 000 Euro pro Fall.“