Rasante Darbietungen beim Internationalen Flugtag

Rund 50 Piloten zeigten in Breyell-Natt, was ihre Maschinen können.

Foto: Busch

Breyell. Die originale Transall 160 steht auf einem Flugplatz in Bremen und tut dort beim Transportgeschwader 62 der Luftwaffe ihren Dienst. Die Transall von Hermann Klinger (Rheydt) ist zehn Mal kleiner, hat noch rund vier Meter Spannweite und drehte ihre Runden über den Feldern in Breyell-Natt. Sie war mit 24,5 Kilogramm Gewicht ein recht umfangreiches Modellflugzeug, blieb aber trotz einiger Windböen steuerbar und landete sicher wieder auf der Graspiste. Drei Jahre lang hat Klinger an dem Flugzeug gearbeitet. „Es ist eine Eigenkonstruktion“, sagt er stolz. Es gehörte viel Tüftelei dazu, denn auch die Modell-Transall hat zwei Motoren. Meist kommen Modellflugzeuge mit einem Motor aus.

Rund 50 Piloten aus den Niederlanden, Belgien und dem Rheinland hatten ihre Flugzeuge zum Internationalen Flugtag mitgebracht, den der Modellflugclub einmal im Jahr auf dem Gelände zwischen Breyell und Kaldenkirchen veranstaltet. Trotz des nicht idealen Wetters — tief hängende Wolken, manchmal heftige Windböen — waren auch viele Zuschauer gekommen, so dass Vorstandsmitglied Hans-Arno Paulsen mit der Resonanz recht zufrieden war.

An der Anmeldestelle standen die Piloten Schlange, denn jeder wollte zeigen, was das Flugzeug leisten und was der Pilot ihm an Rollen, Loopings oder Trudelphasen abverlangen kann, ohne dass es im Acker landet.

Teamwork war gefragt, als Norbert Gruberg mit drei Kollegen vom Modellflugclub Niederzier (bei Düren) ihre 342 E-Bach-Modelle gleichzeitig aufsteigen ließen und Formationsflug zeigten. Wie bei den berühmten Red Arrows wurden dunkle und helle Farbstreifen abgelassen. Knifflige Sache für die Piloten am Boden: Sie müssen jeweils ihr Flugzeug oben erkennen und richtig steuern: mal kippen jeweils zwei nach links oder rechts ab, mal fliegen auch jeweils zwei aufeinander zu. Großer Beifall, als alle vier wieder auf dem Boden waren.

Weitere Modelle, die zu sehen waren, waren solche mit zwei Düsentriebwerke wie eine Modell-Concorde, die mit 380 bis 400 Kilometer pro Stunde durch die Luft rasen kann. Ebenfalls vertreten: ein Fünfzylinder-Sternmotor mit zwölf PS, der einen 20 Kilogramm schweren Doppeldecker nach oben trägt. Andere haben den Motor über dem Cockpit und segeln mit dessen Verstärkung wieder zur Erde, nachdem Thomas Lehmann vom Modellflugclub Grenzland Nettetal sie mit seiner Super Decathlon in die Höhe geschleppt hat.