Willich Viel Lob für den Seniorenbeirat
Das 25-jährige Bestehen wurde im Schiefbahner Heimatmuseum Kamps Pitter mit einem Festakt gefeiert.
Schiefbahn. 25 Jahre Seniorenbeirat in Willich: Dieses Jubiläum wurde jetzt im Museum Kamps Pitter der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich gefeiert. „Hausherr“ Ernst Kuhlen begrüßte unter anderem Bürgermeister Josef Heyes, den stellvertretenden Bürgermeister Markus Gather, den Vorsitzenden des Sozialausschusses, Dietmar Winkels, den Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer sowie Gerhard Hüsch von der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen. Alle Festredner waren derselben Meinung — Bürgermeister Heyes brachte es wie folgt auf den Punkt: „Wenn es den Seniorenbeirat noch nicht gäbe, müsste er erfunden werden.“
„Uns geht es um das gesellschaftliche Miteinander von Jung und Alt“, sagte der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Charly Röttgen. Bürgermeister Heyes brachte ganz in diesem Sinne eine Anregung aus der Partnerstadt Linselles mit: „Dort gehen Senioren in die Schulklassen, um authentisch über die Vergangenheit zu berichten.“ Dietmar Winkels lobte die „unkomplizierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat“. Sie sei geprägt von einem stets offenen Ohr auf beiden Seiten.
Gerhard Hüsch nannte Themen, die die alten Menschen heute betreffen: „Das sind vor allem Pflegenotstand, Ärztemangel, der spätere Eintritt in den Ruhestand, aber auch Altersarmut.“ Wesentlich erfreulicher die Situation der „jungen Alten“: „Für sie haben Kultur, Bildung, Reisen, Sport und Information einen hohen Stellenwert.“ Es gehe aber auch weiterhin um politische Teilhabe.
Der evangelische Pfarrer Christoph Kückes ist auch Synodalbeauftragter für die Seniorenarbeit im Kirchenkreis Krefeld-Viersen. „Ich wünsche Ihnen, dass der Brückenschlag zwischen den Generationen auch weiterhin gelingen wird“, sagte Kückes.
Festredner Uwe Schummer verschwieg nicht, dass die CDU zunächst nicht viel von diesem Gremium gehalten hatte: „Die Gründung war umstritten, es gab unterschiedliche Positionen. Gut, dass wir uns für einen Seniorenbeirat entschieden haben.“ Es gehe darum, kreative Ideen offen zu diskutieren. Schummer freut sich, dass der Bundesfreiwilligendienst auch Menschen über 65 anspricht. Und dass die Senioren heute jünger und aktiver sind: „Als meine Oma so alt war wie ich, war sie mit ihrem Dutt schon eine alte Frau“, erklärte der 59-Jährige.
Unter den Gästen waren auch Vertreter des Kaarster Seniorenbeirats, den es erst seit Beginn dieser Legislaturperiode gibt. Der Kontakt zwischen Jung und Alt wurde nicht nur immer wieder hervorgehoben, sondern auch praktiziert. Dafür sorgte die Willicher Musikschule Dal Segno. Benjamin Borrosch mit seinem Cello war mit seinen zehn Jahren der jüngste. Außerdem traten eine A-capella-Gruppe gemeinsam mit einer Percussion-Gruppe auf und das Nardelli-Quartett, das seinem Namen der Sängerin Simone Nardelli verdankt.