Bahn-Gegner mit neuem Vorstand
Dietmar Helmreich-Schwinge führt Bürger gegen A52-Trasse.
Schwalmtal/Niederkrüchten. So viel Arbeit - das hatten sich die Gründer des neuen Vereins nicht so vorgestellt im Herbst. "Nein A52 Eiserner Rhein" heißt die Initiative. Sie wurde gegründet von Bürgern aus Schwalmtal und Niederkrüchten, aus Viersen und Mönchengladbach - wo immer Menschen betroffen wären, wenn der Eiserne Rhein an der A52 gebaut würde.
Mitglieder besuchen Informationsveranstaltungen und tragen Puzzleteile zusammen, was denn drohen könnte und wie man sich wehrt. Für den Vorstand wurde das beruflich zu viel. Vorsitzender Wolfgang Pape arbeitet weiter mit als Vize-Vorsitzender. André Viell und Stefan Biermanns schieden aus.
Zum neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder Dietmar Helmreich-Schwinge (Foto links) aus Schwalmtal. Der 48-Jährige ist auch Sprecher des Schwalmtaler Arbeitskreises "Eiserner Rhein", in dem sich Politik, Verwaltung und Bürger zusammengefunden haben.
Mit zum neuen Vorstand gehören Ulrike Schneider-Rox (Vize-Vorsitzende), Schatzmeister Gregor Ungricht sowie Schriftführer und Pressewart Ralf Otto. Großen Wert legt Helmreich-Schwinge darauf, dass die Initiative überparteilich ist.
Deshalb schweigt er auf die Frage, wie man sich zur Schwalmtaler FDP stelle. In einem Flugblatt wirbt die darum, sich "vorsorglich auf die Realisierung einer solchen Bahnlinie" vorzubereiten und "auch Chancen für eine positive Entwicklung der Anliegergemeinden zu suchen".
Mit Sorge blickt der neue Vorsitzende in die Zukunft des Güterverkehrs. "Das kann alles nur noch zusammenbrechen." In Hamburg dort stünden Züge mehrere Stunden am Containerhafen, ehe sie auf die Schiene gelassen würden, damit es nicht zu "Zugstaus" komme.
Ein solches Nadelöhr sieht er auch in Mönchengladbach und Viersen. "Spätestens da, wo die neue Strecke auf die vorhandene träfe, käme es zu massiven Problemen." Sprich: Ein Zug hinge direkt hinter dem anderen, Güterzüge müssten möglicherweise bremsen, weil Personenzüge anhalten wollten.
Vordringlich sei aber die Arbeit des Vereins hier vor Ort. "Wir werden kämpfen, bis die ersten Bagger da stehen", verspricht er. "Und vielleicht hat unser Kampf ja den Erfolg, dass diese Bagger nie kommen."