Hitparade: Karneval nach Noten

Das gefiel und missfiel bei den Karnevalsveranstaltungen in den Sälen. Es gab Überraschungen.

Viersen. Die kürzeste Karnevalssession seit rund 150 Jahren strebt dem Höhepunkt und dem Ende mit dem Straßenkarneval zu. Die Bilanz des Saalkarnevals fällt durchaus positiv aus. Von Hektik keine Spur, der Besuch der Sitzungen und Frühschoppen war gut.

Auch eine kurze Session Höhen und Tiefen. Mit einem "Tief" begann es Anfang Januar. Nicht fair spielte die Stadtverwaltung in der Festhalle, als nur für die Sitzung der Blau-Wette Jonges Rauchvberbot galt. Sowohl in Viersens Festhalle wie auch in Dülkens Bürgerhaus konnte man nur bedingt mit dem Catering zufrieden sein. Schleppend lief ab und an der Getränkeverkauf. Wer im Bürgerhaus nach 23 Uhr noch essen wollte, bekam längst nicht immer das, was er gerne gehabt hätte.

Alles andere als gut ist die Parksituation rund um das evangelische Gemeindehaus an der Königsallee. Schade für die Süchtelner Karnevalisten, dass sie keinen geeigneten Saal für die Sitzungen haben. Das Festzelt auf den Höhen ist nur eine Notlösung und alles andere als ideal.

Auch wenn es vielleicht eine etwas "andere" Sitzung bietet, so bleibt dennoch festzustellen, dass das Orpheum das karnevalistische Maß aller Dinge im Sitzungskarneval ist. Eines ist dem Orpheum vorbildlich gelungen: Die Integration junger Karnevalisten. Und aus Dülken kam das beste Prinzenpaar der Session. Erfreulich die Tatsache, dass es in einer Session immer wieder herzerfrischende Neuentdeckungen gibt, wie beispielsweise in der Sitzung der KG Helenabrunn die Kids von St. Gereon in Köln.

Auch daran geht kein Weg vorbei: Etwas beweglicher hätte man sich manchen Elferrat gewünscht. Fazit dennoch: Das Niveau der Sitzungen liegt etwas über dem Niveau 2006/2007. Der Karneval lebt in der Kreisstadt, ist farbenfroh und von guter Qualität. Vollends etabliert hat sich die neu gegründete "Große Viersener Karnevalsgesellschaft" mit wenigen, aber erfolgreichen Veranstaltungen..

Die Hitparade des WZ-Karnevalsexperten Manfred Baum:

Beste Sitzung 1. Orpheum Dülken 2. DüKaGe 3. Hoseria und Roahser Jonges.

Bester Büttenredner Vortragskünstler 1. Hermann-Josef Maassen als "Mann in der Mitlifecrisis" 2. Horst Kutscheidt als "Kuki Schlämmer" 3. Horst Schlag als Redner und Frank Bühler als Müllmann.

Bester Sitzungspräsident 1. Carsten Maliglowka (DüKaGe) 2. Wolfgang Genenger und Ulli Dahm (Roahser Jonges) 3. Günter Weinforth (Jrön-Wette Jonges).

Beste Gruppen 1. Die Kinder von St. Gereon (Sitzung Helenabrunn) 2. Horst und Ewald aus Olpe mit ihrem Alphorn (Jrön Wette Jonges) 3. Tataren-Gruppe aus Köln (Sitzung DüKaGe).

Beste Tanzgruppen 1. TSC Rheinfeuer aus Koblenz 2. Ruhrgarde Mülheim und Männerballett aus Duisburg 3. Kniebachschiffer.

StimmungsvollsteSitzung 1. Roahser Jonges und DüKaGe 2. Helenabrunn und Fideles Kränzchen und Frühschoppen des Festausschuss Viersener Karneval 3. Hoseria und Frühschoppen der Großen Viersener Karnevalsgesellschaft.

Bestes Bühnenbild 1. Orpheum und Fideles Kränzchen 2. Helenabrunn 3. Rahser.