Jazzfestival: Das Zugpferd heißt Till Brönner

Star-Trompeter: Der gebürtige Viersener soll im September viele Menschen anlocken.

Viersen. Das Viersener Jazzfestival zieht immer mehr aus der Festhalle in die Stadt: Die 23. Auflage wird am Freitag, 18. September, mit einem Konzert in der evangelischen Kreuzkirche an der Hauptstraße eröffnet. Die renommierte Jazzorganistin Barbara Dennerlein wird auf der Kirchenorgel zu hören sein.

Unbestrittener Höhepunkt des diesjährigen Festivals wird aber der Auftritt von Till Brönner mit seiner Band sein. Der Trompeter wurde gerade erst mit dem Echo 2009 ausgezeichnet, war in diesem Jahr für einen Grammy nominiert. Und: Brönner ist gebürtiger Viersener. Der Weltmusiker lebt zwar lange schon in Berlin, "aber erstmals haben wir beim Jazzfestival einen Top-Act aus Viersen", sagte Bürgermeister Günter Thönnessen am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. "Brönner wird viel Publikum ziehen."

Darauf ist man auch angewiesen, sagt Thönnessen, denn die Finanzierung des Festivals werde von Jahr zu Jahr schwieriger. Ohne einen dicken Batzen durch die Bürgerstiftung der Sparkasse Krefeld wäre es wohl nicht zu finanzieren gewesen.

Auf 163000Euro beläuft sich das Gesamtbudget des Festivals. 30000Euro davon trägt die Stadt. Wie teuer die Eintrittskarten sein werden, ist noch unklar. Darüber befindet der städtische Kulturausschuss am 7. Mai. Im letzten Jahr kostete die Festivalkarte 50 Euro. Gerechnet wird mit einer fünfprozentigen Erhöhung. Dann soll der Kulturausschuss auch bereits das Festival für 2010 beschließen.

Wichtig für die Stadt ist es. "Das Jazzfestival ist der einzige internationale Programmpunkt ist unserem Kulturprogramm", sagt Kulturreferentin Tanja Muschwitz. Und er beschert große Aufmerksamkeit. Mehrere Stunden wird der WDR im Fernsehen übertragen, gerade hat 3Sat angekündigt, insgesamt vier Stunden vom diesjährigen Festival in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu zeigen.

Richtig stolz aufs Programm ist Ali Haurand als künstlerischer Leiter. "Brönner genießt hohe Popularität, er ist kein elitärer Nur-Jazz-Musiker", sagt Haurand. Und Zuschauer ziehen werde auch Bassist Kyle Eastwood mit seiner Band. Der Sohn von Hollywood-Legende Clint Eastwood schrieb auch die Musiken für die Filme seines Vaters.

Am dritten Festivaltag finden wieder die "Junior’s Jazz Open" statt. Im Vorfeld werden Haurand und Tobias Kremer als organisatorischer Leiter des Festival einen Jazz-Workshop für junge Leute gestalten. Und es wird auch wieder ein Konzert in der Generatorenhalle der Niederrheinwerke geben. Damit das Festival stärker in die Stadt kommt.