Ausflügler in Venlo Viele Besucher in der Innenstadt von Venlo
Venlo/Kreis Viersen · Viele Besucher aus Deutschland zog es nach Venlo. Sperrungen waren diesmal aber nicht notwendig.
Am frühen Sonntagnachmittag zieht ein Sprecher der Stadt Venlo Zwischenbilanz: „Es ist voll, aber nicht zu voll“, sagt er. „Eigentlich ist alles gut unter Kontrolle.“ Die Besucher, die mit dem Auto kommen, würden zu verschiedenen Parkhäusern geleitet: „Wir haben versucht, die Leute über die Stadt zu verteilen“, erläutert er. Bisher gebe es keine Absperrungen in der Innenstadt. Er könne aber nicht ausschließen, dass es im Laufe des Nachmittags noch notwendig werde, die Innenstadt zu sperren. Fast 30 Grad, offene Cafés und Restaurants, dazu Menschen, die durch die Straßen spazieren: So ist es an diesem Sonntagmittag im benachbarten Venlo. Wenige Besucher tragen FFP2-Masken auf den Straßen, nur in den Geschäften müssen alle Kunden eine Maske aufsetzen. Je später und wärmer es wird, desto mehr Besucher kommen. Auch viele Deutsche hört man auf den Straßen von Venlo. Das sommerliche Wetter lockt sie am Muttertag in das Zentrum.
Mindestabstand in der vollen Stadt kaum umsetzbar
Die Geschäfte haben zwar Beschränkungen, wie viele Kunden pro Quadratmeter den Laden betreten dürfen, allerdings entstehen dadurch vor manchen Geschäften teilweise lange Schlangen, bei denen selten der Abstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Auch in den engen Gassen der Stadt ist der Mindestabstand selten gut umzusetzen. An das Einbahnstraßensystem halten sich aber die meisten Besucher. Für den Einzelhandel sind die Öffnungen erst einmal positiv. Auch in den Niederlanden konnte durch den Lockdown viel weniger Umsatz gemacht werden als sonst. Lutz van Lin vom Kaaswinkel de Waag ist froh, dass er wieder öffnen kann. Er freut sich auch über die vielen deutschen Besucher. Allerdings sieht er auch die Gefahr, dass die Menschen zur Ausbreitung des Virus beitragen könnten. „Die Menschen sollten nicht denken, dass, wenn sie über die Grenze gehen, das Virus weg ist“, erklärt er. „Aber sie müssen raus. Sonst werden sie verrückt.“ Besonders kritisch sieht er Besucher, die nur für ein Eis oder eine Portion Pommes nach Venlo kommen und durch die Innenstadt spazieren. Schon am 1. Mai war es in Venlo so voll gewesen, dass sich die Stadt gezwungen sah, die Innenstadt zu sperren. Mittlerweile gelten die Niederlande als ein Hochinzidenzgebiet. Die Zahl der Neuinfektionen liegt bei 200 Fällen pro 100 000 Einwohnern auf sieben Tage. Jeder, der sich länger als 24 Stunden dort aufhält, muss einen negativen Test vorweisen und sich zehn Tage in Hausquarantäne begeben. Das auswärtige Amt rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen aufgrund der hohen Infektionszahlen ab, dazu zählen auch Familienbesuche.