Auch Viersen soll Tatort gewesen sein Mutmaßliche Automatensprenger verhaftet

Viersen · In Viersen sollen die fünf Männer im September 2021 zugeschlagen haben. Es ist nicht der einzige Fall.

Bei einer Ermittlung der Zentralstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in NRW durchsuchten Einsatzkräfte neun Wohnhäuser.

Foto: dpa/Martin Schutt

(mrö/busch-) Knapp zwei Jahre nach einer Attacke auf einen Geldautomaten in Viersen hat die Polizei am Dienstag die Tatverdächtigen in den Niederlanden festgenommen. In einem Ermittlungsverfahren der Zentralstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen durchsuchten Einsatzkräfte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, des Bundeskriminalamts und der niederländischen Polizei in den frühen Morgenstunden neun Wohnhäuser in Amsterdam, Helmond und Utrecht. Der Verdacht: Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und schwerer Bandendiebstahl. Fünf Beschuldigte wurden festgenommen.

„Im Fokus der Ermittlungen stehen fünf niederländisch-marokkanische Staatsangehörige im Alter zwischen 23 und 38 Jahren“, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Sie seien dringend verdächtig, an insgesamt 22 Sprengungen von Geldautomaten zwischen 20. Mai 2021 und 30. August 2022 in Deutschland als Täter oder Hintermänner beteiligt gewesen zu sein.

Bei den Sprengungen erbeuteten die Täter laut Staatsanwaltschaft mehr als eine Million Euro, der verursachte Schaden liegt bei mindestens zwei Millionen Euro. In Viersen sollen die Männer am 22. September 2021 zugeschlagen haben. Die Viersener Kreispolizeibehörde hatte damals nicht über den Anschlag berichtet. Um welchen Vorfall es sich handelte, konnte die Viersener Polizei am Dienstag nicht mitteilen.

Nicht nur in Viersen sollen die Tatverdächtigen aktiv gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft ist sicher, ihnen eine Tatbeteiligung bei Geldautomatensprengungen in Arnsberg, Bad Oeynhausen, Dormagen, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Löhne, Meerbusch, Pulheim, Senden, Wesel, Braunschweig, Hannoversch Münden, Ihlow, Rinteln, Dierdorf, Montabaur, Trier, Homburg, Gelnhausen und im luxemburgischen Schuttrange (Luxemburg) nachweisen zu können.

Länderübergreifende Ermittlungen waren erforderlich

„Den Einsatzmaßnahmen gingen umfangreiche, länderübergreifende Ermittlungen in enger Kooperation und intensiver Zusammenarbeit mit dem Internationalen Rechtshilfezentrum von Polizei und Staatsanwaltschaft in Arnheim voraus“, berichtete die Staatsanwaltschaft. Bereits im Vorfeld dieer Razzien habe die Polizei gegen die fünf Beschuldigten europäische Haftbefehle erwirkt. Die Beschuldigten werden nun unverzüglich einem niederländischen Haftrichter vorgeführt, der auch über die von Nordrhein-Westfalen aus gestellten Auslieferungsersuchen zu entscheiden hat.

Die Durchsuchungen dienten dazu, Vermögen und Beweismittel sicherzustellen. So waren die Ermittler auf der Suche nach Tatkleidung, Tatmitteln, Mobiltelefonen und Speichermedien.

(mrö/busch-)