Natur: Der richtige Schnitt für Bäume
Im Frühjahr werden Obstbäume getrimmt. Kathrin Kühn erklärt das korrekte Vorgehen.
Süchteln. Mehr als ein Dutzend Gartenfreunde haben in der Kleingartenanlage "An de huure Poal" in Süchteln den Ausführungen von Obstbaugärtnerin Kathrin Kühn gelauscht. Auch wenn vor der Tür ein Sturmtief noch so mächtig tobte.
Die Hobbygärtner und Obstbaumfreunde zog es in die freie Natur, nachdem die Theorie eines fachgerechten Obstbaumschnittes im Rahmen eines sechsstündigen Seminars gepaukt worden war. " Ich möchte sehen und erfahren, wie man den richtigen Schnitt durchführt. Ich habe 20 Obstbäume in meinem Garten und habe schon einige Fehler gemacht", bedauerte Carsten Theiler, der aus Meerbusch angereist war. Und Alexander Gutsch aus Nettetal ergänzte: "Ich habe erst zwei Bäume, möchte jedoch von Anfang an alles richtig machen."
Kathrin Kühn kennt die Situation: Da steht der Naturfreund vor seinem Obstbaum und denkt: "Wie fange ich es jetzt an." Eine Grundregel gibt sie sogleich aus: "Einen Riesen kann ich nicht zum Zwerg machen." Und: " Der Hobbygärtner sollte sich stets als Partner der Natur sehen und nicht versuchen, die Natur in ein Schema zu pressen." Was jedoch noch viel wichtiger für Kathrin Kühn ist, ist die Tatsache, dass der Baum vom Schnitt eigentlich gar nichts spüren sollte.
Klar wurde am Samstag ebenso, dass der Obstbaumschnitt ein Thema ist, über das man vortrefflich streiten kann. Eine alte Weisheit-auf Hobbygärtnerei abgewandelt-besagt nämlich: "Wenn sich drei Menschen über den Schnitt unterhalten, dann gibt es meist vier verschiedene Ansichten."
Ein Hobbygärtner, so eines der wichtigsten Fazits des Vortrags, sollte sich auf die alten Apfelsorten konzentrieren. Die modernen Anbausorten sind nicht besonders geeignet für Hobbygärtner. Die Hauptanbaugebiete der Äpfel sind die Gegend um den Bodensee, das Alte Land im Norden von Deutschland und hier in der Nähe die Gegend um Bonn und Meckenheim.