"Reha" für Falken und Igel

Im Wildgehege könnte es bald ganz offiziell eine Station für kranke Tiere geben.

Süchteln. Aus dem Nest gefallene junge Eulen, von Autos verletzte Krähen oder Igel, die für den harten Winter noch nicht genug auf den Rippen haben — alle diese Wildtiere brauchen menschliche Hilfe, um zu überleben.

Eine Aufgabe, die der Betreuer des Süchtelner Wildgeheges, Patrick Kelter, seit einigen Monaten nebenbei und ehrenamtlich wahrnimmt. Eine ganz offizielle „Reha“ für Falken, Kauz und Co., mit entsprechender Finanzierung und spezieller Ausstattung, könnte es bereits im kommenden Jahr auf den Höhen geben.

Denn: Zu diesem Thema soll es nach Angaben des Viersener Stadtförsters Rainer Kammann möglichst bald einen „runden Tisch“ geben, an dem neben der Stadtverwaltung auch der Kreis Viersen und der Naturschutzbund (Nabu) sitzen.

Einer der wichtigsten Punkt bei diesem Treffen dürfte eine Förderung vom Land sein. „Es handelt sich um eine freiwillige Aufgabe, daher darf die Stadt Viersen in ihrer derzeitigen finanziellen Lage nicht mit Geld helfen“, erklärt Kammann. Sie könnte aber die Flächen zur Verfügung stellen.

Möglich sei, dass der Nabu als Antragsteller für die Landesmittel aus Düsseldorf sowie als Betreiber der Auffangstation fungiere. Das juristische Konstrukt sei aber noch völlig offen, betont der Förster. Auch genaue Summen zu einmaligen und laufenden Kosten werden derzeit noch nicht genannt. Bislang zahlt Kelter, gelernter Zootierpfleger und in Besitz von Jagd- und Falknerschein, das Futter für seine tierischen Patienten aus der eigenen Tasche.

Günter Wessels, Leiter der Viersener Nabu-Gruppe, sagt, dass er das Projekt „sehr unterstützenswert“ findet. „Ich bekomme immer wieder Anrufe von Menschen, die ein hilfloses Tier gefunden haben und nicht wissen, was sie damit machen sollen, erzählt der Tierschützer. Der Bedarf einer größeren Auffangstation ist demnach gegeben.

Bevor diese eingerichtet wird, muss aber nicht nur die Frage der Finanzierung geklärt werden — laut Stadtförster Rainer Kammann brauchen auch Volieren für große Vögel eine Baugenehmigung.