Renovierung: Marmor für den Bahnhof

Die Arbeiten an dem von Hans-Wilhelm Janissen-Brass gekauften Gebäude stoßen auf Begeisterung.

Viersen. Schon der erste Blick auf und in den Bahnhof ist beeindruckend: Außen weiß getünchte Wände, innen der Fußboden blitzeblank. Der neu geschaffene Zugang durch den Personentunnel vom Entwicklungsbereich Bahnhof/Stadtwald aus lässt helles Tageslicht in den Bahnhof fluten.

Überall schwitzen die Arbeiter. Beim Verlegen des Bodens, dem Einbau der neuen Aufzüge und im Bereich des neuen Durchgangs. Doch das stört die Passanten absolut nicht, im Gegenteil. "Es ist jetzt schon unglaublich, was sich hier getan hat. Aus dem ehemals runtergekommenen, schmuddeligen Gebäude ist ein Bereich geworden, auf den ich als Viersener stolz bin", sagt Giesela Hoeveler.

"Die Aussage zeigt, dass wir auf dem richtig Weg sind", so der Viersener Investor Hans-Wilhelm Janissen-Brass, der über fünf Millionen Euro in den zwischen 1914 und 1920 erbauten Bahnhof steckt. "Es wird noch ein hartes Stück Arbeit mit vielen, vielen Überraschungen", sagt er mit Blick auf die Toiletten.

"Als wir dort den alten Boden rausgerissen haben, standen die Arbeiter plötzlich einen halben Meter tiefer - der Boden ist eingekracht", so Janissen-Brass. An einer anderen Stelle sei beim Einreißen von Zwischenwänden in einem Nebengebäude "das Dach runtergekommen".

Erstmal, versichert er, werde seine Wohnungsbaugesellschaft mit dem Bahnhof nur Verluste machen. Auch wenn inzwischen drei neue Pächter, wie ein Bäcker und ein kleiner Supermarkt, eingezogen sind. "Doch wenn in zwei Monaten die Eingangshalle fertig ist, kommen die ersten Groß-Mieter. Dann wird es ein modernes Bistro und eine große Eisdiele geben. Die Investition rentierte sich langfristig. "Spätestens wenn die oberen Stockwerke, in denen hochwertige Büroflächen entstehen, vermietet sind."

"Ich freue mich jeden Tag darüber, wie es hier voran geht. Wenn ich sehe, dass hier heller Granit und Marmor verlegt wird, dann ziehe ich den Hut vor dem, was hier entsteht", ist Passant Karl-Heinz Bracker begeistert.

Die Boden-Farbe, so Janissen-Brass, sei abgestimmt auf die künftige Gestaltung der großen Halle. "Das scheußliche grün-gelb wird definitiv verschwinden und harmonischen Farben weichen."

Schwärmt Janissen-Brass von dem Bahnhof, ist er kaum zu bremsen. "Dieses historische Gebäude wird ein fünf-Sterne-Luxus-Gebäude. Ein Ort zum Verweilen, Ausruhen und Genießen. Es wird das Schmuckstück der Stadt."