Randalierern soll Einhalt geboten werden
Der Rat will schnell eine geeignete Strategie für Niederkrüchten finden.
Niederkrüchten. Die Zeiten des ruhigen Landlebens scheinen in Niederkrüchten vorbei zu sein. "Erhebliche Ruhestörungen, Straßenrennen bis nachts um halb vier, Drohungen gegen Anwohner, Gegenstände, die gegen die Rollladen geworfen werden und am Morgen knöcheltiefer Müll." So beschreibt Bürgermeister Herbert Winzen die Zustände am Lindbruchplatz, die inzwischen nahezu Routine am Wochenende sein sollen.
Die ersten Anwohner haben bereits gegenüber Bürgermeister und Kommunalpolitikern geäußert, dass sie daran dächten, ihre Häuser zu verkaufen. Winzen: "Ich habe eine gewisse Zeit lang geglaubt, verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt würden dort Abhilfe schaffen. Aber dem ist nicht so."
Jetzt will er Nägel mit Köpfen machen. Ob mit Hilfe eines privaten Sicherheitsdiensts oder neuer Kräfte im Ordnungsamt - das Drangsalieren der Bevölkerung soll ein Ende haben. In zwei Wochen soll der Rat beschließen, ob und in welchem Umfang Sicherheitskräfte tätig werden.
Eigene Ordnungskräfte hätten den Vorteil, dass sich leichter hoheitliche Aufgaben umsetzen lassen, ein privater Sicherheitsdienst ist deutlich flexibler einsetzbar. Von der Politik erntete Winzen breite Zustimmung zu den Plänen. Neben dem Lindbruchplatz sollen auch der Park um Haus Elmpt, ein Treffpunkt in Brempt und in den Sommermonaten der Ortsteil Venekoten, in dem wild gecampt und mit Feuer hantiert wird, kontrolliert werden.
"Das ist aber kein Ersatz für Streetwork", mahnte Werner Hommen, CDU, an. Außerdem müsse man sich darüber im Klaren sein, dass es in der Hauptsache einen "Verdrängungswettbewerb" in Gang setze. Das bestätigte Winzen. Hauptsächlich sollen am Lindbruchplatz Jugendliche aus dem Kreis Heinsberg anzutreffen sein. Dort und in einigen Städten und Gemeinden des Kreises Viersen gibt es bereits zusätzliche Ordnungshüter - und dort ist es größtenteils ruhiger geworden.
In Elmpt dagegen warfen Randalierer in der Nacht von Montag auf Dienstag Gemüse, Eier und Honig - alles zuvor bei einem Gemüsehändler entwendet - auf die Hauptstraße.