Faule Wurzel soll Grund für Unglück gewesen sein

Ermittlungen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Sturz der Kastanie in alle Richtungen.

Viersen. Wie konnte die Kastanie umfallen? Diese Frage stellen sich die Viersener nach dem Unfall am Donnerstag, bei dem eine Kastanie auf den Lastwagen eines 36-jährigen Nettetalers gestürzt war und ihn getötet hatte. Ein Rheinberger (47), dessen Auto ebenfalls von dem Baum getroffen wurde, war mit dem Schrecken davongekommen.

Wann es eine endgültige Antwort auf die Frage gibt, wie es zu dem Unglück kommen konnte und vor allem ob es hätte verhindert werden können, steht noch nicht fest. Eine mögliche Schuldfrage gilt es zu klären.

Nur soviel ist bereits klar: Ein Sachverständiger für Baumwesen hat die Unglücksstelle begutachtet, die Kastanie untersucht. Dabei habe sich zunächst herausgestellt, dass die Baumwurzel durch Fäulnisbefall geschädigt war, teilt die Polizei mit.

Allerdings seien die Schäden bei einer Routineuntersuchung nicht erkennbar gewesen. Weder eine Inaugenscheinnahme des Geästs und des Blattwerks noch eine Klopfprüfung ließen Rückschlüsse auf den Zustand des Baums zu. Auch oberflächliche Bohrungen in das Holz hätten die Schädigung der Hauptwurzel nicht erkennen lassen, so der Gutachter.

Stellt sich Frage: Reichen Routineuntersuchungen aus, um eine Gefahr, die von Bäumen ausgehen könnte, ausschließen zu können? Und wie oft, in welchen Abständen gibt es solche Untersuchungen?

Peter Abrahams, Pressesprecher Viersens, möchte sich aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht weiter äußern. Nur soviel: "Die Bäume werden regelmäßig kontrolliert." Die Staatsanwaltschaft ermittle derzeit in alle Richtungen. est/gran