Schweinegrippe gefährdet Versorgung mit Blutspenden

Das DRK schlägt Alarm. Durch die Impfungen ist die Zahl der Blutspender um rund 15 Prozent zurückgegangen.

Niederrhein. Die Schweinegrippe breitet sich im Land aus. Viele Bereiche sind davon betroffen, und nun machen sich Mediziner sogar Sorgen um die Versorgung mit Blutspenden. "Die Blutversorgung im Rheinland droht wegen der grassierenden Schweinegrippe zum Erliegen zu kommen", sagt Heinz Kapschak, Pressereferent des Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes.

In den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln habe man bereits einen Rückgang von rund 15Prozent der Spender verzeichnet. Nach Angaben des Blutspendedienstes lässt sich diese Zahl grob auch auf die hiesige Region übertragen, auf die Bereiche der DRK-Kreisverbände Viersen, Krefeld und Mönchengladbach.

Hintergrund ist, dass ein an Schweinegrippe Erkrankter erst vier Wochen nach Ausheilen der Symptome wieder Blut spenden darf. "Umso wichtiger ist es deshalb, dass der gesunde Teil der Bevölkerung jetzt aktiv Blut spendet, denn Schwerkranke und Unfallopfer sind weiterhin auf Blutspenden angewiesen", sagt Kapschak. Rund 3000 aufbereitete so genannte Erythrozyten-Präparate werden in NRW an jedem Werktag verbraucht - Tendenz steigend.

Das liege zum einen daran, dass immer mehr Menschen an Krebs erkrankten. "Sie benötigen für die Therapie Blutpräparate. Zum anderen wächst die Zahl der älteren Menschen. Mit dem Lebensalter wächst dann auch die Wahrscheinlichkeit, so schwer zu erkranken, dass zur Genesung Bluttransfusionen notwendig sind", erklärt Kapschak.

Im Gegensatz zu einer Erkrankung mit der Schweinegrippe ist eine Impfung dagegen kein Hinderungsgrund für eine Blutspende, ebenso wenig wie die Impfung gegen die saisonale Grippe. "Es wird dabei kein Lebend-Impfstoff verwendet, sondern die Herstellung erfolgt ausschließlich mit gereinigten Influenza-Virus-Antigenen. Dadurch ist eine Blutspende direkt nach der Impfung möglich, vorausgesetzt, man fühlt sich gesund und fit", erklärt Dr. Thomas Zeiler, Ärztlicher Direktor des DRK-Blutspendedienstes West.

Dieser Hinweis gelte aber nur für die Grippe-Schutzimpfung, bei anderen Impfungen könnten andere Regelungen gelten. Das sollte im Gespräch mit dem Blutspende-Arzt abgeklärt werden.