Stadtfest: Zeitreise auf Martinsmarkt

Der Dauer-Regen störte die Traditions- Veranstaltung. Trotzdem kamen viele Besucher, um sich 800 Jahre zurückversetzen zu lassen.

<strong>Viersen. "Ich kann Euch nur sagen, das Drachenblut hat besondere Wärme", preist Britta Susen das Getränk in der hohen Flasche an. Fragende Gesichter wenden sich der Frau in dem mittelalterlichen Gewand zu. "Es ist Honig-Met mit einer feurigen Gewürzmischung, in der unter anderem Chili ist", verrät Susen. Nicht nur Drachenblut ist am Stand der "Sinnenzauberey" zu finden. Flaschen voller Elfenzauber, Piraten- und Wikingerblut gehören zum Sortiment. So ausgefallen die Getränke, so passend sind die Gefäße. Wer es mag, der kann Elfenzauber daheim aus argentinischen Trinkhörnern genießen. Mittelalter pur - so präsentierte sich am Wochenende der Remigiusplatz in Viersen. Im Rahmen des Martinsmarkts war der Platz fest in der Hand von Gauklern, Händlern, Musikanten, Hökerern und Rittersleuten. Unter den mittelalterlichen Klängen von "Dubia Fortuna" konnten die Gäste alte Handwerkskünste bestaunen, über dem offenen Feuer gegrilltes Fleisch und Fladen aus dem Holzbackofen genießen, ihre Treffsicherheit an einer alten Kegelbahn oder im Axtwerfen unter Beweis stellen und sich einfach 800 Jahre zurückversetzt fühlen. Feuer in der Schmiede, liebliche Düfte aus der Seifensiederei oder Kurioses vom Steinmetz - der Remigiusplatz war eine Welt für sich.

Die Zeitreise war beim Überschreiten des Zebrastreifens an der Goetersstraße beendet: Kinderkarussell mit grell bunten Kunststofftieren, Geruch von Fettgebackenem und Popcorn, Plastikbüdchen mit Leder, Schmuck und Adventsgestecken holten die Besucher in die Gegenwart.

Martinsmarkt pur: Stand neben Stand, dazwischen Fressbüdchen und Geschäfte, die mit Martinsmarktangeboten lockten. Auf der Suche nach Advent-Zubehör, ersten Weihnachtgeschenken oder nur zum Bummeln und Schauen, drängten sich die Besucher durch die Fußgängerzone.