Südstadt benötigt Impulse

Zukunft: Bürgermeister Günter Thönnessen sprach in der Festhalle über die Perspektiven des Stadtviertels.

Viersen. In der Südstadt leben rund 6000 Bürger. Gerade einmal rund 250 hatten am Donnerstagabend den Weg in die Viersener Festhalle gefunden, um sich über die Südstadt-Perspektiven zu informieren. Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen referierte im Rahmen des Stadtgesprächs zu allen wichtigen Themen, die den Stadtteil zwischen Bahnhof-, Freiheitsstraße, Ring, Remigius- und Wilhelmstraße betreffen. Dabei redete er offen über die Probleme, die die Südstadt hat.

Weit überdurchschnittliche Anteile von Sozialhilfebeziehern, von Ausländern sowie ein erhöhter Teil von Alleinerziehenden. "Wir verzeichnen hier einen häufigen Wohnstandortwechsel", bemerkte Thönnessen. Vor diesem Hintergrund siedelten sich im südlichen Bereich Billigläden an, da die Klientel für Einzelhändler mit hochwertigen Produkten nicht gegeben sei, fügte der Bürgermeister an. Es sei eine Spirale, die zu fatalen Ergebnissen führe und der entgegen gearbeitet werden müsste.

Der hohe Anteil an alten Gebäuden, die für moderne Einzelhandelsnutzung nicht geeignet seien, die starke Frequentierung von Fahrzeugen - allein die Große Bruchstraße verzeichnet 9000 Autos pro Tag - und die beschriebene Sozialstruktur erforderten Handeln. Thönnessen verwies auf den Wochenmarkt, der unverzichtbar vor der Festhalle sei. Er machte auf den wichtigen Kulturstandort mit Festhalle und Kreismusikschule aufmerksam und verdeutlichte, dass die anstehenden baulichen aßnahmen, die teilweise schon gelaufen sind, aktuell geschehen und in der Planung liegen, unabdingbar seien. "Investitionen in der Südstadt, die anderen zeigen, hier lohnt es sich ebenfalls zu investieren", betonte Thönnessen.

Dass bereits bestehende Gewächshaus für Jungunternehmer, das Archiv in der ehemaligen Schulturnhalle, die Planungen für den Erschließungsring, der Bau von 33 behindertengerechten Wohnungen an der Heimbachstraße, die 22 vorgesehenen Wohnungen im ehemaligen Gymnasium, das Haus der Caritas an der Heyerstraße mit 6200 Quadratmeter Wohnnutzfläche, das kommende Ärztehaus an der Ecke Remigius-/Heimbachstraße und das Parkdeck am Heckenweg mit zwei Ebenen und insgesamt 106 Stellplätzen sollen der Südstadt neue Perspektiven geben. Wobei bei letzterem Thönnessen nochmals anhand von Skizzen verdeutlichte, dass die Höhe des Parkdecks noch nicht einmal Erdgeschosshöhe erreicht, da das Unterdeck in die Erde eingelassen wird.

500 Unterschriften, die überreicht wurden, bekräftigten, dass viele Bürger schon jetzt Maßnahmen herbeisehnen. In punkto Bäume verwies Stadtbaurat Gerd Zenses auf Neuanpflanzungen. Im Bereich Verkehrsberuhigung versprach Manfred Kuropka von der Stadtentwicklung, die Vorschläge zu überdenken.