Viersen: Neuer Schulleiter - Von Dublin nach Viersen
Rolf Fenner ist der neue Chef des Erasmus-von-Rotterdam Gymnasiums
Viersen. Eingelebt habe er sich in Viersen schon gut, nur er vermisse das Meer. "Ich habe 20 Minuten zu Fuß vom Meer entfernt gewohnt, und das fehlt mir", verrät Rolf Fenner. Der neue Schulleiter des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums kommt nämlich von weit her. Die letzten neun Jahre hat er in Dublin gelebt, wo er an der Deutschen Schule St. Kilians Schulleiter war. Da der Auslandsaufenthalt nur beschränkt möglich ist, und Fenner seine Zeit in Irland schon um ein Jahr überzogen hatte, ging es nun für den gebürtigen Wuppertaler ins Heimatland zurück.
Er bewarb sich um den Posten des neuen Schulleiters an Viersens größter städtischer Schule und konnte so nahtlos an die Arbeit des in Altersteilzeit getretenen ehemaligen Schulleiters Wolfgang Stoffel anschließen.
"Wir sind froh über die direkte Anschlussbesetzung. Wir haben das Glück, einen schulerfahrenen Mann zu bekommen. Es ist mittlerweile ein großes Problem geworden, Schulleiter- und Stellvertreterposten zu besetzen", gibt Viersens Schuldezernent Paul Schrömbges ehrlich zu.
Fenner war der einzige, der sich um den Posten beworben hat. Das Kernproblem sieht Schrömbges darin, dass solche Posten heutzutage zu regelrechten Managerpositionen mutiert sind. Es ginge nicht mehr nur um die schulinterne Entwicklung, sondern auch um den Außenauftritt und gesellschaftliche Anforderungen. "Man muss sich viel auf die Schultern packen und das für nur eine Gehaltsstufe mehr. Da stimmen die Verhältnisse nicht mehr", bringt es der Schuldezernent auf den Punkt.
Umso glücklicher ist man in Viersen, dass Fenner für den Posten gewonnen werden konnte. Mit über 15 Jahren Erfahrung im Bereich der Schulleiterfunktion betritt er kein Neuland. "Die Probleme in anderen Ländern sind die gleichen wie hier. Die Anforderungen an Schule haben sich gewaltig geändert. Schule muss heute weit mehr können als früher", betont er.
Vor seinen neun Jahren in Dublin war der 56-Jährige Schulleiter an einer Wuppertaler Gesamtschule. Erfreut zeigt Fenner sich darüber, dass das Viersener Gymnasium so gut aufgestellt ist. Man habe ein aktives und engagiertes junges Kollegium und sei eine moderne Schule, die schülerorientiert arbeite.
Der individuelle Unterricht und die Förderung in diesem sind neben der weiteren Entwicklung der Informationstechnologie die Ziele, die Fenner besonders ins Auge genommen hat. Dazu käme der Ganztag als große Herausforderung, wie er betont. Man wolle die beste Ausbildung anbieten, die möglich sei.
Fenner selbst hat zwei erwachsene Kinder, die in Dublin studieren. Vor diesem Hintergrund lebt seine Frau derzeit auch noch in Dublin und die Familie sieht sich nur einmal im Monat. "Wenn die Kinder mit dem Studium fertig sind, kommt meine Frau aber nach", freut sich Fenner schon jetzt.