Max-von-der-Grün-Schule in Viersen-Süchteln Hauptschüler pflegen Stolpersteine und Gedenktafel an ehemaliger Synagoge

Viersen-Süchteln · Die Max-von-der-Grün-Schule hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verein „Förderung der Erinnerungskultur 1933—45 Viersen“ unterzeichnet. Wie die Schüler ihre Verpflichtung umsetzen.

Vertrag unterzeichnet: Cansu (16), Fred Falk, Julietta Breuer, Mirko Danek, Helga-Maria Reussing, Nicole Stutz und Adnan (15).

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

(b-r) Im September erhielt die Max-von-der-Grün-Schule in Süchteln die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Julietta M. Breuer als Patin. Sie ist zweite Vorsitzende des Vereins „Förderung der Hauptsch Erinnerungskultur 1933—45 Viersen“. Jetzt ging die Gemeinschaftshauptschule auf Breuers Anregung noch einen Schritt weiter in Richtung Verantwortung: Schulleiter Fred Falk, seine Stellvertreterin Nicole Stutz und die Lehrerin Helga-Maria Reussing unterzeichneten in Anwesenheit der stellvertretenden Schülersprecherin Cansu und des Schülers Adnan, beide 10. Klasse, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verein „Förderung der Erinnerungskultur“. Der Verein war durch den ersten Vorsitzenden Mirko Danek und Julietta M. Breuer vertreten.

Die Max-von-der-Grün-Schule ist nach der Johannes-Kepler-Realschule die zweite Schule, die sich auf diese Weise in den Verein einbringt. Ziel des Vereins ist, die Zeit des Nationalsozialismus und den Folgen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

„Die Schülerinnen und Schüler der Max-von-der-Grün-Schule sind die Zielgruppe, die wir brauchen“, findet Julietta M. Breuer. Man könne sie gut motivieren, sich mit der Historie auseinanderzusetzen. In der Kooperationsvereinbarung wird beispielsweise festgelegt, dass jüdische Gedenkstätten von den Schülern mitbetreut werden: Dazu gehört die Pflege der Stolpersteine und der Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge an der Hindenburgstraße 3.

Allein rund um die Schule in Süchteln, betont Julietta M. Breuer, gebe es viele Stellen, an denen jüdische Wurzeln oder Erinnerungen liegen und die Geschichte erlebbar machten. „In dem Moment, in dem die Schüler den lokalen Bezug spüren, bekommt das einen anderen Wert“, sagt Danek.

Zu den Aufgaben, zu denen sich die Süchtelner Schule nun verpflichtet hat, gehören auch die pädagogische Aufarbeitung der Geschichte. „Ein neues Profil“, so Breuer, habe sich die Schule damit gegeben. Ein Profil mit viel Verantwortung.

(b-r)