Prozess Viersener angeklagt - mehrfacher Kindesmissbrauch
Ein Besitzer einer Viersener Tanzschule hat vor Gericht zugegeben 39 Kinder sexuell angegangen zu haben. Der Angeklagte hat mit einer bis zu vierjährigen Haftstrafe zu rechnen.
Der Inhaber einer inzwischen geschlossenen Tanzschule in Viersen hat gestanden, minderjährige Schülerinnen sexuell missbraucht zu haben. Das hat der am Prozess beteiligte Nebenklageanwalt Markus Kluck am Montag mitgeteilt. Vor der Einlassung des 38-Jährigen beim Prozessauftakt am Amtsgericht in Mönchengladbach war die Öffentlichkeit zum Schutz der Opfer ausgeschlossen worden.
Laut Anklage hatte sich der verheiratete Familienvater zwischen 2015 und 2020 in insgesamt 39 Fällen an vier Tanzschülerinnen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren vergangen. Eines der Opfer, inzwischen 18 Jahre alt, saß dem Angeklagten als Nebenklägerin im Gerichtssaal gegenüber.
Auch drei weitere Mädchen soll er sexuell massiv bedrängt haben. Im Juli 2020 war der 38-Jährige von den Eltern der heute 18-jährigen Schülerin angezeigt worden. Der Vater eines der Opfer berichtete am Rande des Prozesses, dass der Tanzlehrer die Mädchen über eine gemeinsame Chatgruppe unter Druck gesetzt habe. „Wer nicht mitmachte, wurde ausgegrenzt.“
Der bis dahin unbescholtene Tanzlehrer war im Juli 2020 festgenommen worden und saß fast ein Jahr in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis Ende Mai noch zwei weitere Verhandlungstage angesetzt. Der Angeklagte muss mit bis zu vier Jahren Haft rechnen.