300 „Tröste-Teddys“ für den Rettungswagen
Willicher Unternehmer hilft dabei, verletzten Kindern die Angst zu nehmen.
Willich. Thomas Schmid war es ein persönliches Anliegen. Der Geschäftsführer der Xaver Schmid GmbH in Willich stattet den Rettungswagen der Stadt Willich mit rund 300 „Tröste-Teddys“ aus. „Sonst müssen wir uns immer um Spender bemühen“, sagt Peter Kreutzer, bei der Stadt zuständig für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Zuletzt war vor rund zwei Jahren ein Fastfood-Restaurant in die Bresche gesprungen. „Wobei die auf Werbung an den Bären verzichtet haben“, sagt Kreutzer.
„Davon haben wir nur noch zwei oder drei Stück“, sagt Sven Schmitz. Der Rettungsassistent schätzt es sehr, die Stofftiere zur Hand zu haben, wenn Kinder im Rettungswagen verarztet werden müssen. „Die können nicht so gut sagen, wo ihnen etwas weh tut“, weiß er aus Erfahrung. Dass die „Bauchschmerzen“ über die sie beispielsweise klagen, bei dem kleinen Patienten dann doch im Kopf oder im Bein sitzen, erkennt er spielerisch, wenn er das Kind bittet, dem Teddy mit einem Pflaster zu helfen. „Und dann wird das auf das Bein geklebt.“ Fünf Prozent der jährlich 4500 Einsätze entfallen auf Kinder im Alter bis 16 oder 18 Jahre.
„Meist sind es Unfälle, nach denen wir zu Kindern als Patienten gerufen werden“, sagt er. Knochenbrüche oder Platzwunden, Quetschungen, die sie sich zugezogen haben. Bei Thomas Schmids Sohn Julien war es der erste Pseudokrupp-Anfall im Alter von zweieinhalb Jahren, der die Eltern die „112“ wählen ließ.
„Wenn man das das erste Mal erlebt, noch nicht weiß, was es ist, dann hat man solche Angst um das Leben seines Kindes“, bekennt Schmid aus seiner Erfahrung. „Und wie wir dann im Rettungswagen saßen, und Julien sich an dem Teddy festhalten konnte, wie ihn das augenblicklich beruhigt hat, das war so rührend! Wie wichtig muss das dann erst für ein Kind sein, dem die Eltern in so einer Situation nicht beistehen können“, sagt er und verspricht Peter Kreutzer, auch bei der nächsten Gelegenheit wieder für Tröste-Teddys sorgen zu wollen.