Willich 330 Euro pro Quadratmeter fürs „Schiefbahner Dreieck“

Der Bebauungsplan liegt aus. Die Häuser sollen von einem Blockheizkraftwerk aus mit Wärme beliefert werden.

Foto: Kurt Lübke

Schiefbahn. Mit den Stimmen von CDU und SPD ist im Willicher Planungsausschuss der Auslegungsbeschluss für das „Schiefbahner Dreieck“ betreffenden Bebauungsplan gefasst worden. Zuvor hatte der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, Olaf Schnödewind, die Ergebnisse seiner Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vorgestellt. Das Ergebnis: Die Stadt wird mit der Umsetzung dieses Bebauungsplanes rund 500 000 Euro Gewinn machen.

Nachdem das Lärmschutzgutachten jetzt vorliegt, zeichnet sich ab, dass der Lärmschutzwall rund 200 000 Euro weniger kosten wird als ursprünglich angenommen. Er wird zwar mit 311 Metern etwas länger, aber er muss nur vier Meter hoch sein — bislang war von einer Höhe von sechs Metern ausgegangen worden.

Der Kreisverkehr schlägt mit knapp 1,2 Millionen Euro zu Buche. Insgesamt können 23 124 Quadratmeter Bauland verkauft werden. Der Quadratmeterpreis, der für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zugrunde gelegt wird, beträgt 330 Euro inklusive Erschließung.

Hier setzte die Kritik von Christian Winterbach (Die Grünen) an: „Dieser Wert liegt rund 50 Prozent über der Bewertung des Gutachterausschusses.“ Sein Vorwurf: „Sie haben das Projekt gesundgerechnet.“ Ein realistischer Quadratmeterpreis würde aus dem Projekt ein Verlustgeschäft machen.

Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Pakusch wies auf folgendes hin: „Wir liegen mit den Grundstückspreisen nicht über dem, was in anderen Gemeinden gefordert wird.“

Karl-Heinz Koch (FDP) erklärte, dass dieses Areal ja zu Bauland werden soll, damit junge Schiefbahner hier bauen oder sich eine Wohnung mieten können. Es sei fraglich, ob bei den hohen Grundstückspreisen diese Zielgruppe erreicht werden könne.

Albert Lopez stellte ein Konzept der Stadtwerke zur zentralen Wärmeversorgung vor. Sein Credo: „Ein Blockheizkraftwerk ist besonders effizient.“ Der Hausanschluss koste 4 500 Euro. Die jährlichen Kosten für ein 105 Quadratmeter großes Haus bezifferte Lopez mit 789 Euro — eine individuelle Erdwärmeanlage würde Kosten von 1 513 Euro verursachen. Auch bei einer ökologischen Betrachtung schneide die zentrale Wärmeversorgung gut ab.

Christian Winterbach blieb skeptisch. Neue Techniken wie die Möglichkeit, Strom zu speichern, werden kommen, der Strom werde immer sauberer. Winterbach sprach sich auch gegen einen geplanten Anschlusszwang aus. Einen positiven Nebeneffekt hätte die zentrale Wärmeversorgung: Sie könnte auf den bestehenden Geschosswohnungsbau aus den Sechzigerjahren am Rubensweg ausgeweitet werden.