50 Jahre St.-Martin-Verein Niederheide in Willich St. Martin in Niederheide ist diesmal ein Prinzgemahl
Schiefbahn · Vor 50 Jahren gründete sich der St.-Martin-Verein Niederheide, für den 9. November lädt er zum Jubiläums-Martinsfest ein. Neben Fackelumzug, Brauchtumsfeuer und Martinsparty erwartet die Besucher eine Besonderheit.
(naf) Seit der Gründung des St.-Martin-Vereins Niederheide vor 50 Jahren gilt hier: Der König der St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide übernimmt am Tag des Fackelumzugs die Rolle des St. Martin. Im Jubiläumsjahr wird mit der Tradition gebrochen, wie Pressewart Michael Fuchs ankündigt. Die Bruderschaft habe zum ersten Mal eine Schützenkönigin und Conny Schaps habe den Wunsch geäußert, „dass ihr Prinzgemahl Leo Schaps als St. Martin reitet.“ Beim Martinstütenpacken am Vortag sei das Königshaus aber dabei, betont Fuchs. Von etwa 1948 bis 1968 habe es ein Martinsfest in Verbindung mit der Niederheider Schule und der Bruderschaft gegeben, berichtet Fuchs. „1968 vereinte sich das Niederheider St.-Martin-Komitee mit dem Schiefbahner St.-Martin-Verein“, doch die Verbindung hielt, wie er erzählt, nur bis 1971. „Im September 1974 beschlossen Elisabeth und Walter Josten, Peter Peiffer und Horst Bombis in der Gaststätte Niederheide, den Niederheider St. Martin wieder aufleben zu lassen.“ Bei einer Versammlung im Oktober wählten den Vereinsaufzeichnungen zufolge 46 Niederheider ein Martins-Komitee, für den 19. November wurde das erste Martinsfest geplant.
Peter Peiffer war der erste Vereinsvorsitzende, Udo Bombis ist der fünfte. Seit 2010 ist er im Amt. Der Verein hat zwar einen Vorstand, „wir haben aber keine Mitglieder“, sagt der 64-Jährige und fügt hinzu: „Wir sind also praktisch ein wilder Haufen.“ Dem gehören Bombis zufolge derzeit rund 40 ehrenamtliche Sammler an, die auch in die Organisation des Martinsfestes eingebunden sind. Darüber hinaus wird der Verein unter anderem von der Schiefbahner Tafel, der Stadtverwaltung, dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern und der Bruderschaft unterstützt. Bombis und Fuchs schätzen das gemeinschaftliche Engagement, von den Sammlern aus der Vereinsgründungszeit seien sogar immer noch drei dabei, erzählt Bombis.
„Wir haben bereits mit den Haussammlungen begonnen“, sagt Fuchs. Jeweils zu zweit seien die Sammler unterwegs. „Sie gehen von Haustür zu Haustür und bitten die Anwohnerinnen und Anwohner um Spenden“, ergänzt der 65-Jährige. „Alle Sammler können sich auf Wunsch ausweisen.“ Rund 1000 Haushalte seien bis zum 18. Oktober ihr Ziel.
Letztendlich möchte der Verein genügend Spenden zusammenbekommen, um für die Kinder in Niederheide rund 1200 Martinstüten mit Weckmann plus Süßigkeiten packen zu können. Jedes Kind, das 14 Jahre alt oder jünger ist, soll einen Gutschein für eine Martinstüte und einen Weckmann erhalten. Alle Niederheider im Alter ab 65 Jahre sollen einen Gutschein für einen Weckmann bekommen. „Für uns ist der Gedanke des St. Martinsfestes sehr wichtig, Geben ist seliger denn Nehmen“, betont Fuchs. Die Martinstüten und Weckmänner können am St.-Martinstag ab 15 Uhr am Niederheider Hof abgeholt werden. Tags zuvor packen die Helfer mit Unterstützung des Schützenkönigshauses die Tüten im Niederheider Hof.
Für Samstag, 9. November, lädt der St.-Martin-Verein Niederheide zum Martinsfest mit Fackelzug ein. „Die Martinsszene wird am Brauchtumsfeuer auf dem Hans-Brocker-Platz nachgestellt“, sagt Fuchs. „Anschließend findet ab circa 20 Uhr im Niederheider Hof unsere Martinsparty statt, wie jedes Jahr ist der Eintritt frei. Auch in diesem Jahr gibt es im Laufe des Abends wieder eine Tombola.“ Treffpunkt für den Martinszug soll um 16.45 Uhr der Parkplatz der Stadtverwaltung am Gymnasium St. Bernhard sein. Der Zug beginnt um 17 Uhr, geplanter Zugweg laut Verein: Höterkesweg, Ulmenstraße, Fichtenstraße, Knickelsdorf, Gladbacher Straße, Kleine Frehn, Memelstraße, Fonger, Niederheide, Am Niederheiderhof.