Afrika in der Gesamtschule
Willicher Schüler lernen den Schwarzen Kontinent ganz hautnah kennen.
Willich. Es ist Afrika-Projekttag in der Schuman-Gesamtschule: Die Augen von 58 Sechstklässlern sind aufmerksam auf Daniel von der Gruppe „Black & White“ gerichtet.
Der Musiker zeigt nämlich gerade, wie die afrikanischen Trommeln, die sogenannten Djemben, vom Spieler gehalten werden müssen. Das Instrument leicht nach vorne kippen, zwischen die Knie klemmen und die Füße übereinander schlagen.
Alle Schüler im Stuhlkreis des Forums nehmen exakt diese Haltung ein. Von Daniel kommt ein langgezogenes „Ooookay“. Ein erster Schlag mit der flachen Hand erfolgt. 58 Hände folgen. „Das nächste geht so“, sagt Daniel, trommelt mehrere Schläge hintereinander und fordert zum Mitmachen auf.
Synchron schlagen 116 Hände den Rhythmus mit. Die Finger fliegen über die Trommeln, mal mit der ganzen Hand in der Mitte der Djembe, dann nur am Rand. Immer wieder spielt Daniel neue kurze, mitreißende Rhythmen vor, die von den Schülern voller Konzentration nachgespielt werden. Das Forum bebt.
Strahlende Gesichter, wohin man auch blickt. „Das macht unheimlich Spaß. Man findet ganz leicht den Rhythmus“, meint die zwölfjährige Sinah. Die gleichaltrige Stufenkollegin Geanna kann sich dem nur anschließen, auch sie ist begeistert. Es sei toll, dass man beim Afrikatag die Gelegenheit habe, das einmal auszuprobieren, schließt sich Lukas (zwölf Jahre) an. „Das gibt wunde Hände“, sagt Simon (zwölf Jahre) scherzend.
Dass dem nicht so ist, dafür sorgt Daniel. Immer wieder gibt es Lockerungsübungen für Hände, Arme und Schultern. Aber nicht nur im Forum geht es afrikanisch zu. In der Halle lernen Siebt- und Achtklässler afrikanische Tänze von Marina, ebenfalls Mitglied der Gruppe „Black & White“. Im Bistro wird gesungen, und in der Bibliothek beschäftigen sich Schüler mit einer Präsentation zum Thema „Was haben wir mit Afrika zu tun?“
Insgesamt neun Klassen der Europaschule machen beim Angebot mit, das für die drei Gewinnerklassen des traditionellen Benefizlaufes für Zogoree kostenfrei ist. Die Klassen 6a, 6c und 6d erliefen nämlich das meiste Geld und durften als Belohnung umsonst am Projekttag teilnehmen. Für die anderen Klassen schlug der Tag mit 5,50 Euro pro Schüler zu Buche.
„Der Afrika-Projekttag wird von Jahr zu Jahr von mehr Klassen angenommen. Es spricht sich herum, wie gut er ist“, sagt Ben Asdonk, der auch die Afrika AG der Schule leitet. Neben den vier Workshops, die alle teilnehmenden Schüler durchliefen, gab es, wie immer, am Abend ein großes Abschlusskonzert, bei dem die jungen Musiker zusammen mit den Profis zeigten, was sie an diesem Tag gelernt hatten.