Alt-Willich: Ideen für die Innenstadt
Über 60 Bürger haben sich damit beschäftigt, wie Alt-Willich schöner werden kann.
Willich. In zwei Workshops haben sich über 60 Willicher mit dem besseren Erscheinungsbild des Ortskerns beschäftigt. Kernstück war der meist öde daliegende Marktplatz. Der Wunsch vieler: Poller raus, besseres Mobiliar oder Pavillons. Oft wurde ein autofreier Marktplatz gewünscht. Oder zumindest eine Einbahnregelung, kleinere Fahrgassen sowie ein nur 15-minütiges Parken.
Beim ersten Workshop im Technischen Rathaus ging es um die Gestaltung, um Kunst und Kultur. Dabei wurde unter anderem an sechs Samstagen im Jahr auf dem Markt eine Kunst- und Erlebnismeile gewünscht, auf der sich zum Beispiel Sänger, Bands, Maler oder kreative Willicher Schulen vorstellen könnten.
Auch der Vorschlag der Installation eines Brunnens, von mobilen Pavillons und einer mobilen Bühne wurde gemacht. Für den Willicher Park wurde regelmäßige „Gastro“-Feste ins Gespräch gebracht, bei der sich auch heimische Sänger oder Musiker vorstellen sollten.
Beim zweiten Workshop ging es um das Wohnen und den Handel. In fünf Gruppen wurde darüber diskutiert — Visionen waren ausdrücklich erlaubt. Und die stellte für seine Gruppe Sprecher Hans-Joachim Donath vor: „Wir bauen auf der ersten Etage des SB-Marktes von Rewe ein Parkhaus (technisch ist dies möglich, Anmerkung d. Red.), schaffen darüber kleine Penthäuser mit Dachgarten, gestalten den bisherigen Parkplatz total neu. Daraus soll eine überdachte Erlebniszone mit einem Springbrunnen und mit Läden am Rand werden, in denen zum Beispiel Strauß oder H & M Angebote für die jungen Menschen machen können.“
Es kamen weitere gute Ideen. So hatte ein Gruppe auch schon einen Namen für die neue „Händlermeile“ rund um Rewe gefunden: das „Hannen-Center“, weil dort früher die Hannen-Brauerei gearbeitet hatte. Eine „Genussmeile“ wünschten sich andere auf dem Marktplatz. „Keine Krawallbuden, sondern schöne und einladende Restaurants“, sagte Anwohnerin Mariele Biesemann.
Beim Handel wünschte man sich einen viel besseren Branchen-Mix, unter anderem mit Damen- und Herren-Bekleidung, Schuhen und Sportartikeln. Gaby Rogahn kam auf einige leerstehende Ladenlokale zu sprechen. „Viele sehen unaufgeräumt und sehr hässlich aus. Überklebt zumindest die Schaufenster in der Übergangszeit“, appellierte sie an die Eigentümer.
Erneut wurde eine Passage von Rewe zum Marktplatz gewünscht. „Reißt den Anbau der Kodi-Filiale ab, dann geht das“, hieß es.
Während viele bei der ersten Zukunftswerkstatt einen autofreien Marktplatz favorisierten, waren diesmal die Meinungen geteilt. Einige votierten für eine größere Verkehrsberuhigung oder für eine Einbahnregelung, andere zumindest für die Abbindung der hinteren Hülsdonkstraße. Was aber mehrmals gewünscht wurde: eine bessere Beschilderung zum Parkplatz am Domgarten.
Unter den Teilnehmern war auch der Vorsitzende des Planungsausschusses, Jochen Kock. Sein abschließender Kommentar zum Pro und Kontra eines autofreien Marktplatzes: „Wir versuchen seit 20 Jahren, diesen gordischen Knoten zu durchschlagen.“ Und die Technische Beigeordnete Martina Stall ergänzte: „Uns muss endlich der große Wurf gelingen.“