Ein Trauerspiel um den Karneval
Der Festausschuss Willicher Karneval findet keinen Nachfolger für Frieder Nöhles.
Willich. Kein Kinderprinzenpaar, kein „großes“ Stadtprinzenpaar, kein 1. Vorsitzender und auch kein 2. Vorsitzender: Die Versammlung des Festausschusses Willicher Karneval am Montagabend in der Gaststätte Hoster war ein Trauerspiel. Trotz intensiver Appelle konnten die vakant werdenden Stellen nicht neu besetzt werden. Dafür wurde die Zukunft des Festausschusses in Frage gestellt. Am 27. August wird es in der Willicher Gaststätte Krücken eine außerordentliche Versammlung geben in der Hoffnung, dass sich bis dahin Kandidaten bereit erklären, die Nachfolge der Vorsitzenden Matthias Zeies und Frieder Nöhles anzutreten.
Der Abend fing recht harmonisch an. Nöhles zog als langjähriger Vereins-Chef eine positive Bilanz: „Die Arbeit mit dem Ziel, Menschen Freude zu machen, hat sich gelohnt.“ Als ob er den späteren Verlauf der Versammlung erahnt hätte, fügte er hinzu: „Lasst den Festausschuss nicht allein.“
Nöhles musste einräumen, dass es bislang keine Kandidaten für das kleine und das große Kinderprinzenpaar gebe. Sein Stellvertreter und er hofften zu diesem Zeitpunkt noch, selbst Nachfolger zu finden. Sie hatten ihren Rückzug rechtzeitig angekündigt — der 64-jährige Zeies ist seit zwölf Monaten nur noch kommissarisch im Amt. Auch Nöhles, der kommende Woche 68 Jahre alt wird, möchte den Vorsitz definitiv abgeben.
Auch nach einer verlängerten Zigarettenpause stand niemand zur Verfügung. Frank Schreiber, Vorsitzender der Prinzengarde, hatte sich zwei aus seiner Sicht geeignete Kandidaten „ausgeguckt“: Erik Ammerahl und Jürgen Leipertz. Beide lehnten jedoch ab.
Protokollführerin Dagmar Faßbender redete Klartext: „Die Frage ist, ob es den Festausschuss auch weiterhin geben soll.“ Ohne Vorstand auf jeden Fall nicht. Bis zum 27. August bleibt er noch im Amt. Man verzichtete jetzt auch auf weitere Wahlen.
Bewerbungen für das Stadtprinzenpaar nimmt Frieder Nöhles weiterhin entgegen. Er fragte aber sicherheitshalber Andrea Hasenbeck, die Prinzessin der zurückliegenden Session, ob sie bereit wäre, in veränderter Form diese Aufgabe weiter zu übernehmen. Sie traf noch keine Entscheidung, zeigte sich aber nicht abgeneigt. Eine ähnliche Lösung hatte es schon mit ihrem Vorgänger-Prinzen gegeben. Hasenbecks Ministerin Stefanie Vincenz stünde als Begleiterin auch weiter zur Verfügung. rudi