Altenhilfe fehlen die Zivis

Bei der Jahreshauptversammlung werden die fehlenden Freiwilligen und sinkende Mitgliederzahlen thematisiert.

Willich. Renate Kirsch, alte und neue Vorsitzende der Altenhilfe Willich, hatte bei der Mitgliederversammlung im Kaisersaal Schiffer bei Kaffee und Kuchen nicht nur Gutes zu berichten. So ist es in den vergangenen Jahren erstmals nicht gelungen, die Zahl der Austritte durch neue Mitglieder zu kompensieren.

In Zahlen ausgedrückt: Ende 2011 hatte die Altenhilfe 752 Mitglieder — das sind rund 40 weniger als vor einem Jahr. Ein weiteres Problem hatte sich bereits abgezeichnet. Wie würde die Altenhilfe ohne Zivildienstleistende klarkommen?

Die Antwort: Bis jetzt sehr schlecht. Lichtblick war Alexander Engelmann, ein junger Mann aus Viersen, der durch die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste vermittelt worden war. „Diejenigen, die er betreut hatte, schätzten seine Hilfe sehr“, steht im Geschäftsbericht 2011, den Geschäftsführerin Rita Peitz vortrug.

Ein anderer junger Mann, ebenfalls durch die Jugenddienste vermittelt, hatte sich wegen seiner Unzuverlässigkeit schnell als Enttäuschung erwiesen. Er musste noch innerhalb der Probezeit entlassen werden. Und das, obwohl kein Nachfolger in Sicht ist. „Es ist nicht vor dem 1. September damit zu rechnen, dass uns ein neuer Freiwilliger zugeteilt werden kann“, sagte Rita Peitz.

Da insgesamt nur sehr wenige Bewerbungen vorliegen, gehört eine große Portion Glück dazu, überhaupt einen Freiwilligen zugewiesen zu bekommen, sagt Peitz. Kräfte, die auf dem Arbeitsmarkt rekrutiert würden, kosteten deutlich mehr Geld. Hinzu kämen zum Teil drastisch gestiegene Ausgaben, zum Beispiel für Benzin. Kein Wunder, dass das Geschäftsjahr mit einem Verlust in Höhe von 7574,22 Euro abgeschlossen wurde.

Eine Entspannung der finanziellen Lage ist nicht in Sicht. Trotzdem lässt man sich die Laune bei der Altenhilfe Willich nicht vermiesen. Die stellvertretende Vorsitzende Rosemarie Paulsen stellte die geplanten Ausflüge vor. Am 25. Juli geht es zu einer Straußenfarm in Remagen. Am 22. August steht eine Stadtrundfahrt mit Bürgermeister Josef Heyes auf dem Programm.

Wer einen schönen Tag in der Tüschenbroicher Mühle im Naturpark Schwalm-Nette genießen möchte, sollte sich den 26. September freihalten. Die Greifvogelstation und das Wildgehege in Hellenthal werden am 17. Oktober besichtigt, am 26. November geht es zu einer Modenschau nach Heinsberg. Die letzte Tour in diesem Jahr führt die Senioren am 4. November zum Weihnachtsmarkt nach Soest.