Am Schloss übers Wasser laufen

Glück mit dem Wetter hatte der Kinderschutzbund: Bei der Feier im Park blieb’s trocken.

Neersen. Das 15. Kinderfest des Deutschen Kinderschutzbundes Willich drohte erstmals ins Wasser zufallen: Die Prognosen fürs Wochenende verhießen nichts Gutes. Zum Glück lachte dann doch noch gelegentlich die Sonne und die Besucherströme flossen so wie in den Vorjahren, als jeweils strahlendes Spätsommerwetter lockte.

So ganz zufrieden sind die Organisatoren trotzdem nicht. „Die Sicherheitsauflagen werden immer höher und sind kaum nachvollziehbar“, kritisierte der 2. Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Christian-Mario Sagner (42). So mussten drei Rettungschwimmer für den Schlossteich bereitgestellt werden. Das Kinderfest findet seit zehn Jahren am Neersener Schloss statt.

Dass das Wetter etwas schlechter war als gewohnt, war an der Zahl der Trödelstände ablesbar: 100 Genehmigungen waren erteilt worden, 20 Trödler verzichteten am Sonntag jedoch auf ihr Kommen. Trotzdem war die Auswahl immer noch enorm. Es war kaum zu schaffen, sich einen Überblick zu verschaffen über die unzähligen Textilien und Spielzeuge.

Einer der Publikumsmagneten war das Aqua-Zorbing der Pfadfinderschaft St. Katharina Willich. Eltern standen mit ihren Kindern Schlange. Wer endlich dran kam, war begeistert: Kinder wurden in durchsichtige Riesenkugeln gelassen, die an eine überdimensionale Seifenblase erinnerte — durch Bewegung rollte die Kugel im 40 Zentimeter tiefen Wasser.

„20 Gruppen machen diesmal mit“, erklärte Gudrun Schöniger, die das Kinderfest seit Jahren organisiert. Was unter anderem neu war: Das Teddy-Krankenhaus mit Röntgenabteilung und Apotheke, aufgebaut in mehreren Zelten vom Deutschen Roten Kreuz.

Das Gesangsduo „Dymelo“ aus Willich hatte eine eigene kleine Bühne. Susanne Purath warb für die Familienkarte der Stadt — knapp 3000 hat sie bereits ausgegeben. Neben ihr beaufsichtigt Bütt-Managerin Simone Küppers das Kugelspiel.

Die Jugendfreizeiteinrichtung „No. 7“ , gerade 20 Jahre jung geworden, stellte den Kindern fünf Aufgaben. Gefragt war unter anderem ein Selbstporträt.

Immer wieder kam die Sonne zum Vorschein, Abgehärteten genügten Jeans und T-Shirt. Die Rotarier verkauften Hot Dogs, am Stand des Kinderschutzbundes konnten Kinder Blumentöpfe bemalen. Und die Relation zwischen Gewinnen und Nieten war für alle, die bei der Tombola mitmachten, mit einem Verhältnis von eins zu fünf so günstig wie noch nie.