Anrath: Bald geht’s los
Die Bagger rollen im Frühjahr. Bis Mitte 2015 sollen alle Arbeiten beendet sein.
Anrath. Es wäre ein schönes „Geburtstagsgeschenk“ zum 1000-jährigen Bestehen gewesen. Aber erst Mitte dieses Jahres, mit rund anderthalbjähriger Verspätung, wird die Ortsmitte von Anrath fein herausgeputzt. Vor allem rund um die Kirche tut sich einiges: Da wird die Verkehrsführung geändert und mehr Aufenthaltsqualität geschaffen. Ins Zentrum kommt ein Mini-Kreisverkehr, höchstwahrscheinlich LED-Straßenlampen und einiges mehr.
Der Reihe nach. Der Josefsplatz gehört zwar nicht zum zentralsten Punkt von Anrath. Aber dort beginnen die Umgestaltungsarbeiten bereits im Frühjahr. Mehr Grün, mehr Aufenthaltsbereiche soll die Neugestaltung bringen. Die Technische Beigeordnete Martina Stall weiß, dass die Anrather lange haben warten müssen: „Im Grunde haben wir 1999 mit den Vorbereitungen begonnen.“
Voraussichtlich nach den Sommerferien rücken dann die Bagger auf der Viersener Straße in Höhe des Martinsplatzes an. Im Rathaus weiß man, dass die Baumaßnahme zu Behinderungen führen wird. Die möchte man aber so gering wie möglich halten. Das hat unter anderem zur Folge, dass sich die Arbeiten über drei Jahre hinziehen werden.
Los geht es im ersten Bauabschnitt mit der Viersener Straße bis zum Kirchplatz. 2013 und 2014 wird dann um die Kirche herum gebaut, was das Zeug hält. Bis Mitte 2015 sollen dann die letzten Arbeiten auf der Schottelstraße erledigt sein. Martina Stall verspricht schon jetzt, dass sich das Ergebnis wird sehen lassen können: „Das wird ein Qualitätssprung für Anrath.“
Es verändert sich viel, deshalb soll an dieser Stelle nur auf die wichtigsten Änderungen eingegangen werden. Von der Viersener Straße kommend, rechts zwischen Volksbank und Kirche abzubiegen und Richtung Neersener Straße zu fahren, wird nach erfolgter Umgestaltung nicht mehr möglich sein. Eine Zufahrt in diesen Bereich ist dann nur von der anderen Seite aus möglich.
Zwischen Bank und Kirche wird durch sogenannte Senkrecht-Parkplätze mehr Platz für Autos geschaffen, zugleich wird ein großer Kommunikationsbereich entstehen, der eigentlich nach einer Außengastronomie verlangt. Zur Schottelstraße hin ist ein Mini-Kreisverkehr vorgesehen. Eine veränderte Verkehrsführung wird es dann zulassen, dass von der Schottelstraße kommend nördlich der Kirche Richtung Neersener Straße gefahren werden darf. Das gilt nicht für Busse und Lkw.
Der Heilige Heribert an der Nordseite der Kirche wird stärker in den Blickpunkt gerückt: Das Denkmal wird beleuchtet, zu ihm werden einige Stufen führen, die im Sommer auch zum Sitzen einladen sollen. Für die Schottelstraße verspricht die Technische Beigerodnete breitere Gehwege und genügend Parkbuchten.
Der Bereich der Viersener Straße von der Apotheke bis zur Jakob-Krebs-Straße wird durch eine spezielle Pflasterung optisch betont. Auch in diesem Bereich wird Raum zum Verweilen geschaffen. Da trifft es sich gut, dass genau dort eine zentrale Bushaltestelle eingerichtet wird.
Sie liegt ebenfalls sehr zentral, aber was aus ihr wird, ist derzeit noch ungewiss: Bernd Hitschler-Schinhofen, Leiter des Geschäftsbereich Schulen und Kultur, weiß definitiv, dass die Alleeschule ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr für Schulzwecke benötigt wird. Gerade ist eine politische Diskussion darüber entflammt, wie das stattliche, 99 Jahre alte Gebäude in bevorzugter Lage genutzt werden soll (siehe Leserbriefe auf Seite 16). Dabei spielen natürlich auch die Kosten eine Rolle. Apropos Kosten: Die Attraktivierung der Anrather Ortsmitte wird mit rund 2,4 Millionen Euro zu Buche schlagen, hinzu kommen 1,2 Millionen Euro für die Kanalerneuerung.