Anrath: Zehn Stunden Musik für Menschen in Not
Das Konzert des Vereins „Anrath 1tausend“ lockte rund 2500 Menschen auf die Donkkampfbahn.
Anrath. Es war ein Tag der Musik und der Kontraste: Das Benefizkonzert von "Anrath 1tausend" dauerte zehn Stunden lang, lockte rund 2500 Besucher an. Auf der Bühne wechselten sich so unterschiedliche Formationen ab wie die HipHop-Gruppe Grenzübergang und der Frauenchor 1968 Anrath.
Von insgesamt 18 Acts wurde nur einer von Musikern bestritten, die nicht aus Anrath kommen: "Die tolle Bänd" aus Viersen, die auch zur Eröffnung des Borussia-Stadions gespielt hatte, gab auf der Donkkampfbahn ihr Abschiedskonzert - ohne Gage, wie alle anderen auch.
Markus Gather, Vorsitzender des 160 Mitglieder starken Vereins "Anrath 1tausend", freut sich über den Erfolg, der so selbstverständlich nicht war: Immerhin war es tropisch heiß und außerdem spielte die deutsche Fußballnationalmannschaft. Für ihn war das Benefizkonzert eine Ermutigung, eine Stiftung zu gründen, die Menschen in Not helfen soll. Im Herbst soll es so weit sein.
Ulli Brasseler, Mitglied von "Anrath 1tausend", hatte genau gezählt und war auf rund 450 Aktive gekommen, die den Tag mitgestaltet hatten. "Das hat das Gemeinschaftsgefühl verstärkt", freute sie sich. Worüber sich die Anratherin wunderte: "Erstaunlich, wie musikalisch Anrath ist."
Erstaunlich auch die Bandbreite - egal, ob Bluesband oder Meisterchor, ob Rockband oder Party- und Coverband: Jede Formation durfte sich eine halbe Stunde lang präsentieren. Nicht jeder der Besucher wird sich von allen Darbietungen angesprochen gefühlt haben - dafür sind die Geschmäcker einfach zu unterschiedlich.
Zusätzlich gab es ein interessantes Rahmenprogramm. Knapp 20 junge Künstlerinnen und Künstler aus Anrath stellten ihre Bilder aus - mittels einer Kaffebohne konnten die Besucher ihr Votum abgeben.
Auf Platz eins kam Theresa Stauber (18), gefolgt von Valerie Hofmeister und Annika Jansen. Valerie ist erst 16 Jahre alt und begeisterte mit ihrer großformatigen Malerei - der stellvertretende Bürgermeister Dieter Lambertz machte 200 Euro locker und kaufte eines ihrer Bilder.
Eine tolle Idee: Catrin Commans (23) zauberte Anrather Gebäude in die weltberühmte Barszenerie "Nighthawks" von Edward Hopper. Beate Krempe fotografierte rund 600 Gesichter - die Fotos wird der Anrather Künstler Herbert Thissen in ein Bild "montieren", auf dem er die evangelische und katholische Kirche zu einer harmonischen Einheit verschmelzen lässt.
Tobias Tichel und Thomas Mertens gehörten zu den jungen Erwachsenen, die für das Zeltlager an der Mosel warben. Neun- bis 15-jährige Jungs können im August drei tolle Wochen für 262Euro genießen.
Tobias Kromm (19), frischgebackener Abiturient und Linda Shalaby (18), führten als Moderatoren durchs Programm.