Schreibwerkstatt Willich Wie kreatives Schreiben Spaß macht

Anrath · Zum vierten Mal hat Anja Kuypers mit dem Angebot der Schreibwerkstatt begeistert. Die Anratherin motiviert Jugendliche, Gedanken zu Papier zu bringen und zeigt, wie es geht.

Anja Kuypers leitet die Schreibwerkstatt. Die Anratherin ist selbst Autorin.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Den Wortschatz vergrößern, die Wortwahl präzisieren und entdecken, wie viel Spaß es machen kann, wenn im Kopf eine eigene Geschichte entsteht und diese in schriftlicher Form festgehalten wird. Dieses Erlebnis hatten sieben Mädels im Alter zwischen zehn und 13 Jahren. Sie alle nahmen an der Schreibwerkstatt von Anja Kuypers teil. Zum bereits vierten Mal hat die Anratherin zu dem Angebot eingeladen, das von Schreibland NRW unterstützt wird. Die Untergruppierung des Literaturhauses NRW in Düsseldorf fördert Projekte rund um die Literatur, das Lesen und das Schreiben.

„Man muss selber Autor oder Autorin sein, um sein Projekt im Schreibland NRW verankern zu können“, erklärt Kuypers, die nicht nur Autorin ist, sondern auch Lese- und Literaturpädagogin.

Zu den weiteren Kooperationspartnern gehörten die Katholische Öffentliche Bücherei (KÖB) Anrath und deren Förderverein, sodass das Angebot für die jungen Teilnehmerinnen komplett kostenlos ist. Die Schreibwerkstatt richtet sich dabei an Jugendliche, die gerne schreiben und dies fachlich vertiefen möchten. Fünf Treffen von je drei Stunden standen über vier Wochen verteilt auf dem Stundenplan des Projektes, das in den Räumen der KÖB stattfand.

Diesmal stand eine Königsdisziplin im Mittelpunkt der Schreibwerkstatt. Es handelte sich um die Kurzgeschichte. „Die Schreibwerkstatt ist keine Schule. Es gibt kein richtig oder falsch. Vielmehr geht es darum, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie eine Geschichte aufgebaut wird. Auf Wunsch werden natürlich auch Rechtschreibung und Interpunktion korrigiert. Aber das ist erst einmal eher nebensächlich“, sagt Kuypers. Den Aufbau einer Geschichte vermittelt die Fachfrau auf spielerische Art und Weise. Was braucht eine gute Geschichte? Wie werden Handlungsteilnehmer und –orte eingeflochten? Worauf muss man bei der Figuren-, Orts- und Handlungsbeschreibungen achten? Die unterschiedlichen Schreibtechniken werden ebenso beleuchtet. Mit unterhaltsamen Aktionen wie Plots zu Szenen aus Wimmelbildern schreiben, mit dem Symbolwürfel und einem vorgegebenen Begriff innerhalb von zwei Minuten eine Geschichte erzählen oder Wörter mit Buchstabenkeksen legen kommt in der Schreibwerkstatt nie Langeweile auf. Es gibt zudem Sprach- und Reimspiele. Kuypers liest Kurzgeschichten vor und diesmal stand auch eine Umfrage in der Anrather Fußgängerzone an, bei der die Teilnehmerinnen das in Geschichten wiederzugeben haben, was ihnen die Interviewpartner zuvor auf ihre Frage erzählten. Für dieses Jahr plant Kuypers eine weitere Schreibwerkstatt, bei der Mädels und Jungen ab zehn Jahren angesprochen werden. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

(tre)