Antrag im Schützenzelt

König Christoph I. Seffern hat öffentlich um die Hand seiner Freundin Jessica angehalten.

Anrath. „Es hätte nicht besser laufen können“: Schützenkönig Christoph I. Seffern genießt das Schützenfest in vollen Zügen. Und wenn Sonntag am späten Abend alles so abgelaufen ist, wie er es geplant und der WZ schon mittags verraten hatte, dann erntete sein hoch emotionaler Auftritt ein glückliches „Ja“. Des Königs Plan: „Ich gehe im Zelt auf die Knie.“ So wollte er seine langjährige Freundin und Königin Jessica I. Faasch fragen, ob sie seine Frau werden wolle. Ihr Ja war ihm ebenso wichtig wie sicher. Geheiratet werden soll nächstes Jahr.

Eine spannende Frage, die bis heute im Raum steht: Wird es einen neuen Königsbewerber geben? Die 14. Sebastianer Zeltfete mit „Groove Company“ am Freitagabend verlief sehr harmonisch. Sie hätte aber ein paar Besucher mehr verdient, zumal die Königin an diesem Tag 23 Jahre alt wurde.

Dafür war das Zelt Samstagabend sehr gut besucht. Die Formation „Herzschlag“ aus Duisburg kam zwar gut an, aber den Song von DJ Ötzi „Du bist es. . .“, den sich das Königspaar für den Königstanz gewünscht hatte, hatte sie nicht im Repertoire. „Ich bau’ Dir ein Schloss“ war die Alternative.

Eigentlich hätte es heißen müssen „ich bau Dir ’ne Burg“: Auf dem Klein Beutelshof im Lohrfeld wirkt die Königsresidenz mit ihren hohen Türmen sehr stattlich und beeindruckend. Für Sonntagabend hatte König Christoph I. Wunderkerzen parat. Zuvor hatte er bei den Schwiegereltern in spe um die Hand ihrer Tochter angehalten. Das Paar ist seit zehn Jahren zusammen.

In der Nacht zu Sonntag bildete sich erstmals und ganz spontan ein Fackelzug durch Anrath. Neben den Männern vom Wachzug „Die Meisterschützen“ marschierten andere Schützen, aber auch Männer in Zivil mit.

Zu Glanz und Gloria bei den Paraden trugen vier Kutschen bei: Drei waren für das Königshaus reserviert, in der vierten saßen Bürgermeister Josef Heyes, Präses Markus Poltermann sowie die Schützen Hennes Alsdorf und Bernd Schinkels, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Brudermeister Markus Lüpertz war zufrieden: Die Stadt hatte die Baustelle so hergerichtet, dass die Paraden mit akzeptablen Einschränkungen möglich waren. Das Wetter spielte mit, nur am Samstag fiel leichter Regen.

Der Königszug „Die Meisterschützen“ hat sich einiges vorgenommen: „Wir möchten aus unseren Reihen alle paar Jahre den Schützenkönig stellen“, sagte Christoph Seffern. Auch er könne es sich sehr gut vorstellen, dieses hohe Amt wieder zu übernehmen. Dann jedoch nicht mehr mit Königin Jessica Faasch, sondern mit Jessica Seffern — geborene Faasch.