Anwohner verärgert über Politik

Die Menschen an der Blumenstraße warten immer noch auf Informationen.

Foto: Kurt Lübke

Willich. „Wir sind denen wohl zu unbequem geworden, deshalb passiert weiterhin nichts“, dies sagte Brigitte Späthe am Mittwoch gegenüber der WZ. Sie ist nach wie vor auf die Verantwortlichen von Verwaltung und Politik nicht besonders gut zu sprechen. Brigitte Späthe ist eine Anwohnerin der Blumenstraße, die grundlegend instand gesetzt und auch neue Versorgungsleitungen erhalten soll. Die Notwendigkeit dieses Umbaus, der natürlich für die Anlieger mit anteiligen Kosten verbunden ist, stellt sie schon seit längerem infrage (die WZ berichtete). Und bis zum heutigen Tag warten die Anwohner immer noch auf eine schlüssige Erklärung der Verwaltung.

Etwa neun Wochen zurück: 20 Anwohner der Blumenstraße sind Zuhörer im Bauausschuss. Sie hören sich gerade von Vertretern nahezu aller Fraktionen den Unmut über die mangelnde Bürgerbeteiligung an. Engelbert Steeg (SPD) bezeichnet dies in der Sitzung als „sehr traurig“, Heinrich Stukenbrok (UWT) spricht von einer „bedenklichen und dramatischen Entwicklung“. Joachim Kremser (SPD) verlangt erst einmal ein tragfähiges Konzept und sagte „Denn in den nächsten drei Jahren wird die Blumenstraße wohl nicht komplett einstürzen.“ Und Kämmerin Nicole Waßen sichert in besagter Ausschusssitzung zu, dass vor der Detailplanung die Anwohner angehört würden, zeitnah und ausführlich. Diese Sitzung war übrigens am 19. März. Seit Wochen wartet nicht nur Brigitte Späthe auf ein Schreiben der Stadt, mit einem Terminvorschlag.

Sie kann es nicht fassen, ihr Kommentar: „Bislang hat sich von der Verwaltung keiner bei uns gemeldet.“ Dies habe mit einer Bürgernähe l überhaupt nichts zu tun, sorge nur kurz vor den Wahlen für eine weitere Verdrossenheit auch zur Politik, die sich ja ebenfalls und mit Nachdruck für eine umgehende Information stark gemacht hatte.

Brigitte Späthe ergänzt: „Wir haben aus der Presse erfahren, dass die NEW schon in der zweiten Jahreshälfte neue Versorgungsleitungen in unsere Straße legen will.“ Einige Nachbarn hatten vor wenigen Wochen auch bei der NEW schriftlich um nähere Informationen gebeten. Späthe gibt ihrer Empörung freien Lauf: „Mitreden dürfen wir wohl nicht, zahlen müssen wir dann aber später sofort.“ Noch hat sie die Hoffnung auf ein Mitspracherecht der Anwohner nicht ganz aufgegeben: „Aber die Zeit rennt. . .“