Asylbewerber: Ignoriert Behörde den Stadtwillen?

Arnsberger Bezirksregierung will Asylbewerber im Hospital unterbringen.

Willich. Ins Gebäude des ehemaligen Katharinenhospitals sollen tatsächlich Asylbewerber einziehen. Das hat die zuständige Bezirksregierung Arnsberg Dienstag der Stadtverwaltung lapidar per Fax mitgeteilt. Das Haus soll auch gegen den Willen der Stadtspitze als Notunterkunft genutzt werden. Das ehemalige Hospital erfülle die erforderlichen Voraussetzungen, heißt es. Jetzt sollen Vertragsverhandlungen mit den Augustinern geführt werden.

Bürgermeister Josef Heyes verdeutlichte in einem Telefonat mit Arnsberg erneut, dass man diese Entscheidung für falsch halte. Der eigene Weg der dezentralen Unterbringung werde so konterkariert. Er werde keine Nutzungsänderung erteilen. Da müsse die Bezirksregierung schon eine sogenannte Beschlagnahmungsverfügung mitbringen.

Wie die Bezirksregierung weiter betonte, schiebe sie derzeit „eine Bugwelle von 500 Asylbewerbern pro Tag“ vor sich her, „auch wegen einiger von Gesundheitsämtern geschlossener Einrichtungen des Landes wegen Masern- bzw. Windpockenerkrankungen“.

Ein Sprecher der Bezirksregierung deutete im Gespräch mit Willichs Bürgermeister an, dass man es im Falle des Krankenhauses mit einer „vorübergehenden, halbjährigen Nutzung“ zu tun habe, machte aber auch deutlich, dass eine „Verlängerungsoption“ zum Zuge kommen könnte.

Der Bürgermeister geht davon aus, dass man kurzfristig mit den nächsten Schritten rechnen muss. kor