Gemeindezentrum: Ein Blick auf die neue Fassade
Im Gemeindesaal der evangelischen Kirche St. Tönis sind die konkreten Pläne für das neue Gemeindezentrum vorgestellt worden.
St. Tönis. Eine Powerpoint-Präsentation kann eine Diaschau sein, die die Zukunft in die Gegenwart holt. Jetzt konnten sich die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis an der Hülser Straße virtuell in ihrem neuen Gemeindezentrum umsehen, in das sie tatsächlich erst im Frühjahr 2016 einen Fuß setzen können.
Baukirchmeister Harald Ohlmeier ließ die Gemeinde einen Blick auf die neue Sichtbeton-Fassade werfen, auf Terrazzoböden, anthrazitfarbene Fenster und Türen, als er den konkretisierten Plan des Wettbewerbssiegers der „dreibund“-Architekten aus Bochum vorlegte.
Seit dem Juryentscheid im Mai sind intensive interne Abstimmungsmonate vergangen. In einer Arbeitsgruppe saßen die Sprecher der Hauptnutzer: neben Baukirchmeister Ohlmeier die Leiterin der Seniorenarbeit, der Jugendleiter, der Küster, Vertreter des Presbyteriums, der Architekt und Rudolf Thieme. Thieme ist Gemeindemitglied und Geschäftsführer einer Baumanagement GmbH in Gladbeck.
Er hat in St. Tönis die Projektsteuerung übernommen. Die Außenmaße des Siegerentwurfs (Grundfläche 689 Quadratmeter, davon 592 qm Nutzfläche Gebäude) wurden von der AG nicht angetastet. Aber innen wurde um die Verteilung der Quadratmeter „hart gerungen“, so Ohlmeier.
Das neue Gemeindezentrum wird direkt an die Christuskirche angebunden. Schaut man von der Hülser Straße aus auf den Komplex, steht die Kirche zur Rechten. Links knüpft ein Flachbau mit bodentiefen Fenstern an, die Fassadenfront des neuen Raums für die Senioren. Dahinter liegen der große Gemeindesaal, die vergrößerte Küche, Räume für Stuhllager und Technik, WCs und ein Gruppenraum.
In der Verlängerung der Christuskirche, durch einen Innenhof von ihr getrennt, entstehen der Jugendraum, Theke, ein Lager- und ein zweiter Gruppenraum. „Geplant ist, dass das Presbyterium den Baubeschluss am 2. Oktober fasst“, sagt Ohlmeier. Anfang November soll der Bauantrag eingereicht werden.
Am 13. November könnte mit dem Abriss des Pfarrhauses begonnen werden. Pfarrer Renz Schaeffer und seine Frau sind bereits ausgezogen. Das zentrale Pfarrhaus spielt in den Bauplänen keine und in der Gemeindearbeit eine immer geringere Rolle. Ohlmeier: „Das Pfarrhaus als Mittelpunkt der Gemeinde neben der Kirche wird immer weniger gefragt sein.“ Künftigen Pfarrern und Pfarrerinnen werde angeboten, auf dem freien Wohnungsmarkt eine passgenaue Immobilie zu finden.
Ab Mai 2015 wird, so sieht es der Zeitplan vor, der Rohbau hochgezogen werden. Ohlmeier: „Wenn alles planmäßig läuft, sollte der Neubau bis Ende Februar 2016 fertig gestellt sein.“ Steht das neue Gemeindezentrum, wird das alte abgerissen. Die Gebäude von heute und künftige Baufortschritte sollen fotografiert werden, um das Vorher-nacher zu dokumentieren — in der Gegenwart von 2016.