Tag der offenen Ateliers: Wenn Beton und Rost inspirieren
Beim Tag der offenen Ateliers präsentierten sich sechs kreative Köpfe in Alt-Willich.
Willich. Sechs Künstlerinnen und Künstler in Alt-Willich luden jetzt zum Rundgang durch ihre Atelierräume. „In der ersten Stunde hatte ich schon 30 Besucher“, sagte Birgitta Jenner erfreut. Die Malerin und Zeichnerin zeigte die ganze Bandbreite künstlerischen Schaffens: Ungegenständlicher Malerei standen Landschaftsimpressionen gegenüber, Reales behauptete sich gegenüber Szenen wie aus einem Märchenbuch. Ebenfalls an der Martin-Rieffert-Straße, im Atelier von Jörg Schulze-Roloff, stellte die Künstlergruppe „Artefact“ aus.
Hausherr Schulze-Roloff präsentierte neben Altbekanntem aus Beton auch neue Arbeiten. Mit Stempeln aus PVC-Material bedruckt er die grauen Betonflächen, um so neue Effekte zu erzielen. Nicht nur für Leute, die gerne mal mit der Faust auf den Tisch schlagen, ist der Tisch aus Beton mit einem eleganten, weißlackierten Metallgestell passend. Überhaupt kombiniert Schulze-Roloff zunehmend verschiedene Materialien, wobei der Beton immer die tragende Rolle übernimmt.
Beate Feltes-Kelm aus Schiefbahn ist Schmuckdesignerin. Ihre Markenzeichen: „Mein Schmuck ist individuell, zeitlos und von hoher handwerklicher Qualität.“ Gerne kombiniert sie Steine wie Achate, Turmaline und Amethyste mit Perlen. Statt auf Samt präsentierte sie ihren Schmuck auf rostigen Sägeblättern.
Das Thema Rost ist auch immer wieder prägend für die Arbeite von Susanne Osten. Sie greift gerne mal zum Oxidationsspray. Ihre ungegenständlichen Bilder und kleinen Materialcollagen sind voller Verletzungen. Osten mag es, wenn ihren Werken der Charme des Morbiden innewohnt. Im Einrichtungshaus XXS von Werner Zenz stellte Christian Gäbel aus Düsseldorf aus. Seine Fotocollagen mit Motiven vor allem aus Düsseldorf machen das Unmögliche möglich: Da steht die New Yorker Freiheitsstatue schon mal am Rhein, und die Düsseldorfer Altstadt wurde nach Oberkassel verlegt.
An der Peterstraße war diesmal nur eine Ateliertür geöffnet — die von Renate Diekmann. Denn Anne Fiedler, die ihre Kunstwerkstatt an der Peterstraße hat, lebt nämlich vorübergehend mit ihrer Familie in den USA. Bei Renate Diekmann stehen die prachtvollen Blumenbilder im Mittelpunkt. Passend zum 125-jährigen Jubiläum der Willicher Feuerwehr malte sie Feuerbilder — und zwar auf dieselbe plakative Weise wie ihre Blumenbilder.