Neuer Leiter der Polizeiwache Willich Bert Nolden will den Radverkehr in Willich stärken

Willich · Bert Nolden ist neuer Leiter der Polizeiwache Willich und damit für die Polizei in der Stadt verantwortlich. Zuvor war er Dienstgruppenleiter in Kempen. Er selbst nutzt das Fahrrad auch für den Arbeitsweg von Tönisvorst.

 Bert Nolden ist neuer Leiter der Polizeiwache Willich. Der Polizeihauptkommissar war zuvor in Kempen aktiv. In Willich will er vor allem den Radverkehr stärken, so weit es aus dieser Position heraus geht.

Bert Nolden ist neuer Leiter der Polizeiwache Willich. Der Polizeihauptkommissar war zuvor in Kempen aktiv. In Willich will er vor allem den Radverkehr stärken, so weit es aus dieser Position heraus geht.

Foto: Norbert Prümen

Mit viel Engagement und Vorfreude sieht Bert Nolden seiner neuen Aufgabe entgegen: Als neuer Leiter der Polizeiwache Willich ist er polizeilich der oberste Verantwortliche innerhalb der Stadt. Der 56-Jährige stammt ursprünglich aus Essen und nahm zunächst ein Studium der Elektrotechnik auf. „Das steckte dann aber ein bisschen in der Sackgasse, und ich wollte etwas Neues machen. Da sah ich in der Straßenbahn einen Aufkleber, der ‚Teamwork live‘ versprach. Das hat mich irgendwie angesprochen, und so habe ich mich informiert, und kurze Zeit später war ich im Studium für den Polizeidienst. Das war 1994“, erzählt er.

Drei Jahre Studium in Wuppertal, zwölf Jahre in verschiedenen Dienststellen in Düsseldorf und 2009 dann der Wechsel nach Viersen folgten.

Nolden zog nach Tönisvorst und war zuletzt als Dienstgruppenleiter in Kempen eingesetzt. „Da hatten wir natürlich auch schon Einsätze in Willich. Daher kenne ich die Stadt auch ein bisschen. Aber noch habe ich ohne Frage viel Neues zu erfahren und greife hier gern auf die Expertise meiner Truppe zurück. Ich denke, ich bin ein kommunikativer Chef, der seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Vertrauen schenkt. Aber klar ist auch: Bei der Polizei geht das immer nur bis zu einem gewissen Punkt. Ab diesem greifen klare Strukturen, und Aufträge müssen einfach umgesetzt werden. Dann muss ich die Entscheidungen treffen und will es auch. Und die Kollegen fordern das auch ein. Das ist Teil einer Führungsfigur. Und am Ende ist ein Chef, der auch mal eine weniger gute Entscheidung trifft, besser als einer, der gar keine trifft“, erklärt er seinen Führungsstil.

Was ihm an seinem Beruf gefällt? Nolden überlegt nicht lange. „Ich habe ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Darum bin ich hier perfekt aufgehoben“, sagt er. Aus diesem Grunde stehe er auch fest auf der Seite der Gerechtigkeit, wenn sich Untergebene falsch verhalten. „Natürlich stützte und schütze ich meine Kolleginnen und Kollegen. Aber bei Verfehlungen würde ich auch hart reagieren. Ich dulde weder radikales Gedankengut noch nicht notwendige Gewalt oder derlei Dinge, wenn sie vorkommen sollten“, sagt er deutlich.

Dabei gelte es aber auch immer, abzuwägen. „Vorfälle wie jetzt in Mannheim schockieren natürlich, und sie führen auch immer vor Augen, wie wichtig Eigenschutz ist. Da möchte ich, dass meine Mitarbeitenden sehr umsichtig sind. Dafür gibt es klare taktische Konzepte, die wir regelmäßig trainieren, um professionell auf alle Einsatzlagen vorbereitet zu sein“, sagt Nolden. Kommunikation mit dem Bürger sei aber zentral.

Polizei, das sei immer auch eine Frage des gegenseitigen Respekts mit dem Bürger. Ob der zurückgegangen sei? „Das kann ich schwer einschätzen, denn ich habe recht unterschiedliche Einsatzorte über die Zeit gehabt. Die Einsätze in einer Altstadtwache in Düsseldorf sind anders als dann hier in Willich oder in Kempen“, sagt er. Generell sei die Ansprache an die Polizei aber in jedem Fall anders geworden. Damit gelte es auch umzugehen.

Für Willich möchte Nolden vor allem eines voranbringen: „Fahrradverkehr. Ich glaube, hier muss viel geschehen. Das meiste natürlich auf dem Level der kommunalen Politik. Bauliche Veränderungen kann ich als Verantwortlicher der Polizei nicht umsetzen. Aber was das Zuparken von Radwegen angeht oder auch rücksichtsloses Fahren, eben da, wo ich etwas tun kann, werde ich es versuchen“, betont er. Radverkehr sei in vieler Hinsicht wichtig und wertvoll „aber seit ich jeden Tag von Tönisvorst mit dem Rad nach Willich fahre, merke ich: Das ist nicht ohne, und manche Strecken würde ich meinem Kind wirklich nicht allein zutrauen. Da gibt es sicher einiges Verbesserungspotenzial“, sagt er.

Nolden will in Willich Dinge bewegen und für ein gutes Auskommen zwischen Polizei und Bürgerschaft sorgen. Manches müsse er aber erst noch eruieren. „Treffen mit Feuerwehr und Politik folgen erst noch. Vorher will ich mich etwas einarbeiten, damit ich weiß, wovon ich rede“, sagt Bert Nolden.