Bestattungskultur: Für Vielfalt auf Friedhöfen

Die Tönisvorster SPD wünscht eine Verkürzung der Liegezeiten.

Tönisvorst. "Immer weniger Erdbestattungen, immer mehr Gräber sind ungepflegt. Das zeigt mir, dass die bisherige 30-jährige Ruhezeit nicht mehr zeitgemäß ist." Das sagt Rolf Seegers, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 60+ in der SPD. Das Bestattungsverhalten in den letzten Jahren habe sich massiv verändert.

Die Gründe seien vielfältig. So leben immer mehr Angehörige in weit entfernten Städten und durch immer älter werdende Bürger verwaisten viele Grabstätten. Gleichzeitig steige das Bedürfnis nach individuellen Bestattungsformen.

"Wir wünschen uns die Stadt als Dienstleister, die ihren Bürger entgegenkommt, auch über deren Tod hinaus." So fasst der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Helge Schwarz die aktuelle Diskussion in seiner Partei zusammen. Er wünscht, dass Ergänzungen zu bisherigen Bestattungsformen geschaffen werden. Um der Pflege der Grabstätten gerecht zu werden, halten die Sozialdemokraten eine Herabsetzung der Ruhezeiten bei Erdbestattungen von 30auf 25 Jahre für angemessen.

Weiterhin setzt sich die SPD dafür ein, dass auf den Friedhöfen in St. Tönis und Vorst sogenannte Urnenstelen errichtet werden sollen. Diese enthalten drei bis vier übereinanderliegende Grabkammern. Die Belegung solle familienintern erfolgen, das Nutzungsrecht soll für die Zeit von 20 Jahren verliehen werden. Die Grabplatten sollen in Schrifttyp und Schriftfarbe einheitlich gestaltet werden. Vor den Stelen wünscht sich die SPD Platz für individuellen Grabschmuck.