Bleibt der Markt für Autos frei?

Noch keine Entscheidung ist über den Ortskern von Alt-Willich gefallen. Knackpunkt sind vor allem Fördermittel.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Wird der Markt in Alt-Willich für Autos gesperrt oder nicht? Im Planungsausschuss wurde dazu keine Entscheidung getroffen. Das Thema wird auf der Tagesordnung der letzten Ausschuss-Sitzung vor der Kommunalwahl stehen, die für den 13. Mai vorgesehen ist. Zur Entscheidung beitragen soll ein Gespräch mit Vertretern der Bezirksregierung, die Ende dieses Monats nach Neersen kommen.

Hans-Joachim Donath (FDP) war ein wenig enttäuscht: „Ich hatte gehofft, Sie hätten bereits eine Tendenz bei der Bezirksregierung erfragt.“ Donath gestand, dass seine Fraktion lange Zeit für eine Sperrung des Marktes gewesen sei. Das habe sich jedoch geändert.

Was den FDP-Politiker verwundert: „Gerade die Gastronomie ist gegen eine Sperrung.“ Und die Bevölkerung wolle sie offenbar auch nicht. Eine Entscheidung könne erst dann getroffen werden, wenn sich die Bezirksregierung zu folgendem Punkt verbindlich geäußert hat: Müsste die Stadt Fördergelder zurückzahlen, wenn die Sperrung nicht erfolgt?

Die Technische Beigeordnete Martina Stall verteidigte ihr Dezernat: „Die Bezirksregierung ist ein langsam fahrendes Schiff. Wir sind da schon seit Wochen hinterher, haben aber keinen schnelleren Termin bekommen als den am 28. März.“ Die entsprechenden Stellen bei der Bezirksregierung seien „personell nicht so stark besetzt“.

Ralf Klein (FDP) stellte fest: „Der Ortskern bringt nicht die Voraussetzungen für eine Sperrung mit.“ Johannes Bäumges (CDU) lehnte es ab, jetzt eine Entscheidung zu treffen. Man müsse die Aussage, ob der Verzicht auf die Sperrung zu Rückzahlungsverpflichtungen führe, abwarten. Außerdem sei ein von den Einzelhändlern ins Gespräch gebrachte Gutachten für Fußgängerzonen zu beachten. Nach diesem aus Bayern stammenden Papier hätte Alt-Willich zu wenig Geschäfte für eine funktionierende Fußgängerzone.

Bäumges machte Druck, damit es im Ortskern zügig weiter geht. Er ermunterte die Ausschussmitglieder, Entscheidungen nicht zu vertagen. So wurde die Verwaltung beauftragt, zusätzliche Stellplätze südlich der Kirche zu markieren. Zudem sollen Spielgeräte für den Markt ausgewählt, beschafft und installiert werden.

Die CDU lehnte es ab, für einen Erdbeerverkaufsstand die ersten beiden Parkplätze am Markt zu opfern. Die Verwaltung hatte dies befürwortet mit der Begründung, der frühere Standort des Verkaufsstands stehe nicht mehr zur Verfügung, weil die Bäckerei Greis dort Außengastronomie plant. Die Verwaltung bekam den Auftrag, eine andere Lösung zu finden.