Blumenstraße: Ausbau ist noch nicht vom Tisch
Anwohner kündigen weiteren Widerstand an.
St. Tönis. „Mit dem Ergebnis sind wir überhaupt nicht zufrieden“, sagte Brigitte Späthe am Mittwochabend im Bauausschuss. Gemeinsam mit etwa 20 weiteren Anwohnern verfolgte sie die Debatte um den beabsichtigten Ausbau der Blumenstraße. Dagegen war bereits im Vorfeld von zahlreichen Anwohnern protestiert worden (die WZ berichtete).
Was Brigitte Späthe besonders ärgerte: Auch jetzt sah der Ausschuss die generelle Notwendigkeit des Ausbaus ein. Gleichwohl war das Gremium einstimmig der Auffassung, zeitnah die Anwohner umfassend zu informieren und mit ihnen hinsichtlich der Mitfinanzierung ein wirtschaftlich tragbares Konzept zu erarbeiten.
Die Anwohner hatten sich vor allem darüber geärgert, dass über ihre Köpfe hinweg der Ausbau Anfang Dezember 2013 beschlossen worden war. Die Notwendigkeit wird von ihnen infrage gestellt.
Auch jetzt tauchten wieder neue Fragen auf. So war in der Vorlage zu lesen, dass bald der „erstmalige Einbau einer Frostschutzschicht“ erforderlich sei. Er müsse auf die Anwohner umgelegt werden. Hingegen hatten in „Krisengesprächen“ mit CDU-Kommunalpolitikern dort schon lange wohnende Familien darauf hingewiesen, dass dieses bereits in den 60-er Jahren erfolgt sei. Man sei damals zur Kasse gebeten worden. Dieser Widerspruch ließ sich in der Sitzung nicht klären.
Nahezu alle Fraktionen äußerten ihren Unmut über die mangelhafte Beteiligung der Anwohner. Engelbert Steeg (SPD) bezeichnete dies als „sehr traurig“, Heinrich Stukenbrok (UWT) sprach von einer „bedenklichen und dramatischen Entwicklung“. Joachim Kremser (SPD) verlangte erst einmal ein tragfähiges Konzept und sagte: „In den nächsten drei Jahren wird die Blumenstraße wohl nicht komplett einstürzen.“
Der Zeitfaktor könnte aber eine Rolle spielen. Denn die Verwaltung sprach durch Jörg Friedenberg davon, dass die NEW in der zweiten Jahreshälfte neue Versorgungsleitungen in die Straße legen wolle. Dadurch ließen sich die Umbaukosten von geschätzten 300 000 Euro etwas verringern.
Kämmerin Nicole Waßen versuchte die Anwohner zu beruhigen: „Es gibt noch keine exakte Planung, die Mittel sind noch nicht freigegeben, also steht im nächsten Monat kein Bagger vor der Tür.“ Waßen versicherte erneut, dass vor der Detailplanung die Anwohner angehört würden. In welcher Weise, sagte sie nicht. Jedenfalls halten die Anwohner ihren Protest uneingeschränkt aufrecht. Am Donnerstag kam es vor Ort zu Gesprächen mit der SPD. schö