Tönisvorst/Willich Boulespieler bangen mit den Freunden aus Nizza

Die Betroffenheit über den Anschlag ist groß. Die Sportler aus St. Tönis sind mit einem Club aus der Stadt befreundet.

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Willich/Tönisvorst. Das Entsetzen ist groß, die Anteilnahme aber auch. Der entsetzliche Anschlag in Nizza ruft Reaktionen auch in unserer Region hervor. Die Westdeutsche Zeitung hat einige von ihnen zusammengestellt — ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Sehr erschrocken reagierte Wolfgang Liedgens vom Boule Club Tönisvorst, der seit neun Jahren mit einem Verein aus Nizza befreundet ist. „Der Club Boulist de Vieille Ville de Nice liegt mitten in der Altstadt, nicht weit von der Promenade des Anglais entfernt“, sagt er. Er selbst sei noch nie dort gewesen, kenne aber die Club-Mitglieder vom Austausch. Die Stadt und die Gegend in Südfrankreich kennt er sehr wohl.

Der Vorsitzende des Tönisvorster Boule Clubs, Kurt Piernikarczyk, ist ebenfalls sehr betroffen. „Ich habe das bei der Arbeit noch gehört“, sagt er. Sofort habe er sich daran gemacht, E-Mails an die Freunde in Nizza zu schreiben. Bis Freitagnachmittag hatte er noch keine Antwort bekommen. „Die Anlage dort liegt so, dann man direkt auf die Promenade schaut“, sagt er. Piernikarczyk war während der Fußball-EM in nahen St. Tropez in Urlaub. Zwischendurch schob er vier Tage ein, um die Boule-Freunde in Nizza zu besuchen. „Durch die hohe Präsenz von Militär und Polizei war das Sicherheitsthema ja immer präsent“, erklärt er. „Irgendwie war man immer in ,Hab-Acht-Stellung’.“

Der Willicher Bürgermeister Josef Heyes schreibt an seinen Kollegen Jacques Remory aus Linselles: „Lieber Bürgermeisterkollege Jacques, ich bin schockiert! Erneut haben gewissenlose Terroristen, diesmal in Nizza, mehr als 80 unschuldige, bis zuletzt noch freudig feiernde Menschenleben gefordert und vielen Familienangehörigen und Freunden große Trauer und unmessbares Leid gebracht.“ Heyes sichert Solidarität zu und versichert: „Wir stehen in Trauer und Leid an Eurer Seite.“

Keine Beleidsbekundung ging von Tönisvorst aus in die französische Partnerstadt Sees. „Meines Wissens ist nichts geplant“, sagt Pressesprecherin Catharina Perchthaler. Was auch mit der Ferienzeit zusammenhängen könne. So sei der Bürgermeister in Urlaub. „Bei ,Charlie Hebdo’ haben wir das gemacht.“