Brandrede beim SV St. Tönis

Helmut Thommessen als Vorsitzender wiedergewählt.

Foto: Wolfgang Kaiser

St. Tönis. Mehr als 60 Mitglieder nahmen am Wochenende an der Mitgliederversammlung des Spielvereins 1911 teil. Sie fand erstmals im Vereinsheim an der Geldener Straße statt.

Wenn auch die Stimmung im Allgemeinen gut war und die Vorstandswahlen zügig und unproblematisch über die Bühne gingen, gab es beim Kassenbericht und unter dem Punkt Verschiedenes eine Lagebeschreibung, die man eigentlich nur als eine Brandrede charakterisieren kann. Die Adressaten waren dabei nicht nur die eigenen Mitglieder, sondern auch die Politiker und Geschäftsleute der Stadt. Die Politiker hätten vor der Wahl versprochen, mit ihnen sei das Hallennutzungsentgelt nicht zu machen. Beim Versuch, Sponsoren für den Sport zu gewinnen, sei die Bereitschaft bei den Geschäftsleuten vor Ort wenig ausgeprägt.

Besonders enttäuscht zeigte man sich im Vorstand von der Sparkassenstiftung. Heinz-Gerd Stroecks, erster Kassierer, gestand schlaflose Nächte ein. Was die Situation von Ausgaben und Einnahmen anbetreffe, sei 2014 ein brutales Jahr gewesen. Der Verein war gezwungen, „ans Eingemachte zu gehen“. Bei der Frage nach der Sanierung des kleinen Rasenplatzes fühlt sich der SV St. Tönis von der Sparkassenstiftung „im Stich gelassen“.

In einem Gespräch habe sich Bürgermeister Thomas Goßen „ziemlich betroffen“ gezeigt und den Verein ermutigt, den Antrag noch mal zu stellen. Er werde sich für eine Zustimmung stark machen. Es schmerze auch, dass die Sparkassenstiftung die Förderung des Stadtsportverbandes eingestellt habe. Der SV habe daraus 2400 Euro erhalten, die halt jetzt auch fehlten. Dass jetzt die Existenz des Stadtsportverbandes in Frage gestellt sei, müsse traurig stimmen.

Dass Tönisvorst ohne Stadtsportverband dastehe, sei undenkbar. Hier sei die Politik gefragt, die mit Sitz im Kuratorium mit der Stiftung vernetzt sei. Seit 2009 „bettelt“ der Verein bei der Stadt um Zuschüsse für die vereinseigene Anlage. Nach Goßens Aussage werde es in den nächsten zwei bis drei Jahren von der Stadt keinen Cent geben. hb