Breitband: Rund 500 Adressen sind unterversorgt
Die Stadt Tönisvorst legt dar, wie es in naher Zukunft in Sachen schnelles Internet weitergehen soll.
Tönisvorst. Der Breitband-Ausbau ist derzeit ein großes Thema, auch in Tönisvorst (die WZ berichtete). Wie sieht es hier aktuell mit der Versorgung mit über 30 MBit pro Sekunde aus? Drei Telekommunikationsunternehmen agieren in Sachen drahtgebundenem — oder besser — „kabelgebundenem“ Breitband-Internetzugang vor Ort: Das ist die Deutsche Telekom mit DSL, Vectoring-Technik, VDSL, Unititymedia mit Internet über Coaxkabel und die Deutsche Glasfaser mit Glasfaserleitungen.
Vom Prinzip her haben laut Stadtverwaltung 96,8 Prozent aller Tönisvorster Adressen einen Telekom-Anschluss. Darüber hinaus haben 69,8 Prozent aller Adressen die Möglichkeit, per Kabelanschluss ins Internet zu gehen. Und Glasfaser? Hier gibt es noch keine Anschlussmöglichkeit in der Fläche. Allerdings ist der Anschluss des Gewerbegebietes Tempelshof an das Netz der Deutschen Glasfaser beschlossene Sache.
Hier haben sich im Gewerbegebiet ansässige Firmen im Rahmen der Nachfragebündelung zusammengeschlossen. 137 Anschlüsse sollen es sein. Das wären dann rund 1,5 Prozent aller Adressen. Und wie viele Adressen in Tönisvorst sind gemäß Förderrichtlinie nach aktuellem Sachstand unterversorgt? 5,8 Prozent der Anschlüsse sind förderfähig, spricht verfügen über weniger als 30 MBit pro Sekunde. Diese 503 Anschlüsse liegen im Wesentlichen im Außenbereich.
Wie funktioniert die Förderung? Alles unterhalb 30 MBit pro Sekunde, das die drei Te-lekommunikationsunternehmen nicht aus eigenwirt-schaftlichen Mitteln ausbauen können, soll vom Bund gefördert werden: 50 Prozent zahlt dabei der Bund, 40 Prozent das Land und die restlichen zehn Prozent sollen aus Eigenmitteln der Kommunen kommen. Ob eine Finanzierung aus der Kreisumlage erfolgen kann, wollen die neun Kommunen und der Kreis noch gemeinsam klären.
Der Stand der Förderung? Zunächst mussten die drei Telekommunikationsunternehmen ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau für die nächsten drei Jahre mitteilen (Markterkundungsverfahren). Diese Phase ist abgeschlossen. Dann mussten die drei Unternehmen mitteilen, wo ein Ausbau der unterversorgten Adressen (weniger als 30 MBit/s) nur mit finanzieller Unterstützung möglich wäre (Interessensbekundungsverfahren). Auch diese Phase ist abgeschlossen.
Parallel dazu hat der Kreis Viersen begonnen, alle Maßnahmen vorzubereiten, um beim Bund für alle unterversorgten Bereiche im Kreis Viersen, also auch die aktuell noch 503 Tönisvorster Adressen, einen Förderantrag stellen zu können, wenn der Kreistag und die jeweiligen Räte der Städte und Gemeinden im Kreis zustimmen und Mittel bereitstellen.
Alle vorbereitenden Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, heißt es im Rathaus. Der eigentliche Antrag kann dann zur Eröffnung des neuen Förderprogramms gestellt werden. Es wird davon ausgegangen, dass das im Frühjahr 2018 passiert. Red