Stadtgeflüster Cabrio, Kühe und bunte Socken
Bunt wie der Frühling ist heute das Stadtgeflüster. Darin geht’s um Spritztouren, eine TV-Serie und die Schlossfestspiele.
Willich/Tönisvorst. Endlich Frühling — dieser Stoßseufzer war am Wochenende oft zu hören. Denn am Samstag und Sonntag zeigte sich die Sonne reichlich, was viele zu ersten Ausflügen ins Grüne nutzten. Ein Spaziergang zum nächsten Eiscafé oder aber eine erste Spritztour mit dem Cabrio standen auf dem Programm. Ein besonders schönes Exemplar der zuletzt genannten Art erblickte WZ-Fotograf Kurt Lübke in St. Tönis: eine 56-iger Corvette C1. Also ein Traumauto passend zum Traumwetter.
Zu TV-Stars sind einige Kühe vom Driehsen-Hof in St. Tönis geworden. Hintergrund: Für die RTL-Serie„Sankt Maik“, in der sich ein Trickbetrüger namens Maik Schäfer auf der Flucht vor der Polizei ein Priestergewand anzieht — und plötzlich wider Willen zum Pfarrer wird, gab es Dreharbeiten in der Krefelder Auktionshalle der Rinder Union West. Denn in der vorerst letzten Folge der Serie unter dem Titel „Rinderwahnsinn 2.0“ stand eine Viehauktion im Mittelpunkt. Dafür wiederum wurden 25 Kühe samt Betreuungspersonal gesucht — und in St. Tönis an der „Milchtankstelle“ gefunden.
Wie Daniela Driehsen am Rande der Verleihung der Seulen-Medaille an ihren Vater Heinrich erzählte, dauerten die Dreharbeiten zwei Tage — mit sehr viel Wartezeiten zwischendrin. Sie selbst, zwei weitere junge Frauen vom Hof sowie ein Stallbursche führten die Tiere immer wieder durch die Halle. In der fertigen Folge, die in der vergangenen Woche zu sehen war, sind die Driehsen-Kühe immer wieder fotogen ins Bild gebracht worden.
Wir bleiben noch kurz in der Apfel- und wechseln dann in die Thomasstadt: Marcus Beyer, bisher Fachbereichsleiter bei der Tönisvorster Stadtverwaltung, ist in der vergangenen Woche in Kempen zum neuen Technischen Beigeordenten gewählt worden. Anschließend bekam er von den Ratsfraktionen Geschenke überreicht — vor allem in Form von Alkohol. Günter Solecki (Die Linke) hatte dabei sogar einen Bezug zu Tönisvorst hergestellt. Er überreichte dem Mann aus der Apfelstadt nämlich Apfelwein.
Eine bunte Sockenparade gab es jetzt an der Grundschule Corneliusstraße in St. Tönis. Anlass war der „Welt-Down-Syndrom-Tag“. Er stand unter dem Motto „We are all different — our socks should be too“. Deshalb hatten sich die Schülerinnen und Schüler aller Klassen inklusive ihrer Lehrerinnen zwei unterschiedliche Socken angezogen. Die Vielfalt der Socken soll ein Zeichen sein und bewusst darauf aufmerksam machen, dass wir alle unterschiedlich sind. Und das Motto dieser Aktion passt auch hervorragend zum Schulmotto der GGS Corneliusstraße: „Es ist normal, verschieden zu sein.“
Wir bleiben in der Schule: 20 Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums Tönisvorst nahmen als Delegierte und Administratoren an einer Simulationskonferenz der Vereinten Nationen im Schloss Neersen teil. Drei ehemalige Schüler leiteten diese sogar. Sina Kugel und Martin Kauder übernahmen eigenverantwortlich die Position des Generalsekretärs und führten durch den Tag. Ein ebenfalls ehemaliger Abiturient des MEG, David Jacobs, der International Politics studierte und zwei Praktika bei der UN in New York absolvierte, war prädestiniert als Keynote Speaker und motivierte die Delegierten hervorragend, an den anstehenden Debatten teilzunehmen. Die Schüler der bilingualen Klassen 9 bis 12 stellten sich den Debatten mit viel Engagement im professionellen Businesslook und in englischer Sprache. Viele der MEG-Schüler erhielten Nominierungen zum Best Speaker — und ein Neuling aus der Stufe 9, Max Risse, wurde für seinen Einsatz sogar mit dem Best Newcomer Award ausgezeichnet.
Nicht nur englische, sondern auch musikalische Töne erklangen jüngst im Neersener Schloss. Eine siebenköpfige Schülergruppe aus Marugame (Japan), die zu Gast am Schiefbahner St. Bernhard-Gymnasium war, besuchte Bürgermeister Josef Heyes. Die Schüler beeindruckten dabei mit einem a-cappella-Vortrag des „Heiderösleins“ — auf Deutsch. Franz Schubert hatte das volkstümliche Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe („Sah ein Knab’ ein Röslein stehen“) einst vertont.
Von Goethe zu den Schlossfestspielen — das ist nur ein kleiner Schritt. Wobei Intendant Jan Bodinus in der kommenden Spielzeit ja weniger auf Klassiker denn auf handfeste Schwänke setzt. „Charleys Tante“ und „Im weißen Rössl“ werden im Sommer in Neersen zu sehen sein. Die Vorbereitungen dazu laufen offenkundig auf Hochtouren: Dem Flüsterer flatterten schon jetzt sämtliche Einladungen für die Premieren auf den Schreibtisch — wobei die Operette vom Wolfgangsee erst ab Ende Juli gezeigt wird. Kalle Pohl als Charleys Tante steht ab 23. Juni auf der Festspielebühne. Die Plakate mit seinem fein feminin zurechtgemachten Gesicht hat die Stadt Willich schon ins Netz gestellt.
Auf dem Parkplatz hinter der Rosentalhalle in St. Tönis hatte der Bus-Unternehmer- und -Fahrer Tim Kröber am Wochenende seinen großen Auftritt. Auf Einladung der Seniorenunion demonstrierte er dort, was der tote Winkel für einen Reisebus- oder Lkw-Fahrer bedeutet. So konnte er den kleinen Finn auf seinem Fahrrad im Spiegel gar nicht sehen. Die Veranstaltung war speziell für Kinder, Jugendliche und Senioren als wichtige Informationsquelle zur Vermeidung von Unfällen dieser Art angesetzt worden. Auch ein Lkw war am Start.