Beim Spieleabend im Café Steeg wird laut gelacht und leise geflucht
Mehrmals im Jahr lädt das Spielwarengeschäft Lessenich zum geselligen Miteinander ein. Die Teilnehmer sind zwischen zehn und 60 Jahre alt.
St. Tönis. Die sechs Tische im hinteren Bereich des Cafés sind voll besetzt. Vier bis fünf Gäste im Alter zwischen zehn und 60 Jahren sitzen jeweils an einem Tisch und spielen. Brett-, Karten-, Wissens- und Strategiespiele liegen vor ihnen. Es wird laut gelacht und leise geflucht, schlau gerätselt und kreativ geschätzt, und es sieht aus, als hätten hier alle viel Spaß miteinander.
Sechs- bis siebenmal im Jahr laden Andreas und Stefan Lessenich vom gleichnamigen St. Töniser Spielwarengeschäft zum Spielabend ins Café Steeg ein. Zehn große Kisten voller Gesellschaftsspiele haben sie dieses Mal mitgebracht. Klassiker sind ebenso dabei wie neue Spiele, die sich für zwei bis sechs Personen eignen. „Wir haben für jeden etwas dabei“, sagt Andreas Lessenich, „einfache und schnelle Spiele gehören dazu, aber auch aufwendige und komplexe“.
Im Sommer haben die Veranstalter auch Spiele dabei, die in großer Runde im Garten des Cafés gespielt werden können. Und die Auswahl kommt an. Familie Sellmann ist zum zweiten Mal dabei. „Es ist toll, dass wir hier so viele Spiele ausprobieren können, ohne lange und umständliche Spielanleitungen lesen zu müssen“, sagt die Mutter, die mit ihren drei Kindern am Tisch sitzt. Stefan und Andreas Lessenich flitzen derweil von Gruppe zu Gruppe, um Regeln zu erklären und Hilfestellung oder Tipps zu geben.
Auch Regine Elspaß ist zum zweiten Mal beim Spieleabend. Sie sitzt zusammen mit ihrer Freundin Anne und einem Mutter-Tochter-Gespann am Tisch. „Wir sitzen zufällig zusammen. Aber es passt, wir haben viel Spaß“, sagt die St. Töniserin, die gerade ein Partyspiel ausprobiert, bei dem eine Bombe tickt, die jederzeit hochgehen könnte, was das Gespräch etwas unentspannt macht, der Stimmung am Tisch aber keinen Abbruch tut.
Die Ehepaare Heide und Evers kannten sich bis zu diesem Abend ebenfalls nicht. „Es ist schön, dass es hier so gesellig ist“, sagt Katja Heide. Tatsächlich sind die Menschen an allen Tischen miteinander im Gespräch. Elektronische Spiele, die einer alleine bedienen kann, sucht man vergebens.
Auf die Frage, ob das gemeinsame Spielen wieder in Mode kommt, gibt es unterschiedliche Antworten. „Wir spielen immer viel miteinander“, sagt Familie Sellmann, „bei uns war das nie aus der Mode“. Das Ehepaar Heide hingegen will eine alte Tradition wieder aufleben lassen. „Wir haben früher viel und oft Brettspiele gespielt, zu zweit und mit Freunden, aber irgendwann hat sich das verloren“, sagt Katja Heide: „Jetzt wollen wir das wieder öfter machen und sind auf der Suche nach ein paar neuen Spielen.“