Kandidatur in Willich CDU-Bürgermeister-Rennen: Auch Pakusch steigt ein

Willich · Der Parteichef möchte im Februar Bürgermeister-Kandidat der CDU Willich werden.

CDU-Parteichef Christian Pakusch will Bürgermeister von Willich werden. Am Donnerstagnachmittag lud er zur mobilen Pressekonferenz in diesen Bus und fuhr mit der örtlichen Presse durch die Ortsteile.

Foto: WZ/Kerstin Reemen

Für einen Tag hatte Willich am Donnerstag einen neuen ÖPNV: den öffentlichen Pakusch-Nahverkehr: Einige Stunden nach der öffentlichen Ankündigung, dass er auch als Bürgermeister-Kandidat für seine Partei antreten möchte, lud der Parteichef (zurzeit a.D., siehe Kasten) zu einer mobilen Pressekonferenz.

Dazu hatte er einen Bus gemietet und mit seinem Namen, seinem Konterfei und dem Slogan „Innovativ. Kümmert sich. Die Zukunft.“ bekleben lassen.

Eine Stunde lang ging es vom Beifahrersitz aus um die Person Pakusch, den Menschen, den Politiker, den Willicher aus Überzeugung, um seine Ambitionen und Visionen.

Immer wieder stoppte Fahrerin Nadine Caris an Orten, an denen Willicher Politik gerade für zukunftsweisende Veränderung sorgt: am Wasserwerk und Wasserturm im Stahlwerk Becker, am Bauplatz für die Katharinen-Höfe an der Bahnstraße in Willich, am Schiefbahner Dreieck, in Neersen an der Virmondstraße 115, künftige Adresse der neuen Feuerwehr... Wo andere noch Bagger rangieren sehen, sieht Pakusch vor dem geistigen Auge bereits das Modell umgesetzt. „Ich bin tief drin in den Themen“, sagt er. Betonen müsste er es nicht.

Die Fahrstunde ist der Wahlkampfauftakt für den Mann, der nun mit Johannes Bäumges um die Gunst der Willicher Christdemokraten ringen wird: Wer darf antreten, um für die CDU um das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters in Willich zu kämpfen?

Josef Heyes hat Anfang des Jahres den Weg frei gemacht. Wäre er noch einmal angetreten, sagt Pakusch, hätte es keine Kampfkandidatur gegen den Amtsinhaber gegeben, versichert er.

Nun aber kann er antreten. Getragen von einem „tollen Team“, rund 30 Leuten, die wie er für seine „Kandidatur brennen“. Die Internet-Seite ist am Start. christianpakusch.de für alle, die mehr über den Anwärter erfahren möchten.

Geboren 1984 in Ratingen, früh nach Willich gezogen, dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach dem Abitur am St. Bernhard-Gymnasium und dem Zivildienst bei „Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn“ folgte Pakuschs Ausbildung zum Groß- und Außenhandelkaufmann, anschließend nahm er das Studium Wirtschaftsrecht (Europäische Fernhochschule EuroFH Hamburg) auf. 2016 machte er den Abschluss „Bachelor of Laws“. Seit 2019 hat er den Master in der Tasche.

35 Jahre jung, aber jede Menge kommunal- und bundespolitische Erfahrung – damit will Pakusch punkten. Seit zwölf Jahren ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter des Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer. Pakusch ist daher oft in der Hauptstadt. Im Heimatkreis übernimmt er inhaltliche und organisatorische Aufgaben für Schummer.

Für die CDU ist Pakusch seit 2004 im Stadtrat. Er hat Erfahrung als Vorsitzender des Schulausschusses, aktuell ist er Vorsitzender des Planungsausschusses. Im Kreistag kümmert er sich um den Bereich Bildung und Familie.

Als Bürgermeister, „wenn ich gewählt werde“, will Pakusch Dienstleister sein, als Verwaltungschef mit dann 900 Mitarbeitern will er als „Kümmerer“ auftreten, sich in allen Abteilungen umsehen, hören, wo der Schuh drückt. „Rückhalt durch Motivation“ nennt er das. Gleichzeitig will er „ein zielorientierter Kopf sein, ein kommunikativer Bürgermeister“.

Um die Bedürfnisse der Willicher Bürger noch besser kennenzulernen, werde er einmal im Monat eine Bürgerversammlung anbieten, Projekte vorstellen, Fragen und Anregungen entgegennehmen. „Ich bin kein Verhinderer, für niemanden.“ Diplomatie sei seine Stärke.

Bis Aschermittwoch möchte der Kandidat als Christian Pakusch überzeugen. Es tut ihm gut, „so viele positive Rückmeldungen“ bekommen zu haben.

Ein Plan B für den Fall, dass er die interne Wahl gegen Bäumges verlieren sollte, hat Pakusch nach eigenen Angaben nicht. Er hat nur einen Plan B und der steht für B wie Bürgermeister. Überzeugen will er seine Wähler „mit Nahbarkeit“. Am 26. Februar. Und am Wahlsonntag im September.