Das Jugendheim im Linienbus
Das Maxx zieht um. Auf Dauer soll wieder eine stationäre Lösung her.
Willich. Sie sind im Wesentlichen zwischen 15 und 20 Jahre alt, wohnen nördlich der Anrather und der Bahnstraße und sind immer gerne in die Jugendfreizeiteinrichtung Maxx im ehemaligen Hausmeisterbungalow auf dem Gelände der Gesamtschule gekommen. In zwei Wochen ist damit Schluss: Die Räume des Maxx werden zur Kindertagesstätte umgebaut.
Ab August, spätestens jedoch zum 1. September, sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Aber die Stadt denkt nicht nur an die Kleinkinder, denen gesetzlich ein Betreuungsplatz garantiert wird: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, erklärte Stadtjugendpfleger Thomas Gebel der WZ.
Es wird nahtlos weitergehen, wenn zunächst auch nicht mit einer festen Einrichtung, sondern mit einem speziell für solche Zwecke umgebauten Linienbus. Den hat die Stadt für 8500 Euro bei einem Händler in Nürnberg erworben. Er ist ausgestattet mit Sitzecke, einer kleinen Theke, einer Spielzeile sowie Handwaschbecken und Toilette.
Wie reagierten die Jugendlichen auf diese Veränderung: „Sie waren mit dieser Zwischenlösung einverstanden“, sagt Gebel und fügt hinzu: „Das mit dem Bus hat sogar einen gewissen Reiz.“ Wichtig sei den Jugendlichen gewesen, dass es überhaupt eine Anlaufstelle gibt, dass sie Ansprechpartner für ihre kleineren und größeren Probleme haben. Im Bus besteht allerdings nicht die Möglichkeit, gemeinsam zu kochen und zu essen, wie es im Maxx jahrelang praktiziert wurde. Der Bus wird in dem Sozialraum nicht nur eine Haltestelle haben. „Wir wollen verschiedene Standorte ausprobieren“, verrät Thomas Gebel.
Und was ist im Winter, ist der Bus beheizt? Der Stadtjugendpfleger weiß, dass bei Kälte die Bus-Lösung schlagartig an Reiz verliert. Er ist aber optimistisch, dass bis dahin eine stationäre Lösung gefunden wurde: „Wir haben schon ein Objekt im Auge, ich möchte dazu aber jetzt noch nichts sagen“, erklärt Gebel. Es sei nicht ganz einfach, ein entsprechendes Objekt zu finden, die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Anders ausgedrückt: Nachbarn müssten den Jugendtreff tolerieren. rudi