Das Kunst-Netzwerk für Schulen gibt Impulse

Seit dem Jahr 2011 gehört die Robert-Schuman-Europaschule „Kultur.Forscher!“ an. Jetzt haben sich Gäste aus NRW und Rheinland-Pfalz die Projekte in Willich angesehen.

Foto: Bianca Treffer

Willich. „Ein tolles Projekt, und die Präsentation ist einfach genial“, lobt Verona Steinhoff. Das Lob der Koordinatorin für kulturelle Bildung der Krefelder Gesamtschule am Kaiserplatz bezieht sich auf die Ausstellung der Robert-Schuman-Europaschule zum Thema Löffel. In den Vitrinen des Ausstellungsbereiches im Hauptgebäude sind getöpferte Löffel in unterschiedlichen Formen zu sehen. Sie kommen als Kanne, Blüte und Lakritzschnecke daher. Es gibt sie mit gebogenen, kurzen, geraden und langen Griffen. Zu jedem der Löffel, der auf einem weißen Würfel präsentiert wird, gehört ein kurzer Text, was den jungen Künstler bewegte, genau dieses Modell zu schaffen und mit welchen Fragestellungen er sich auseinandergesetzt hat. Dazu gibt es Makrofotografien eines jeden Löffels, einheitlich stilvoll gerahmt, die über den Vitrinen hängen. „Das war ein Kunstprojekt der achten und der neunten Klassen“, informiert Angelika Schulz, Kunst- und Biologielehrerin der Willicher Gesamtschule. Allerdings war es nicht irgendein Kunstprojekt, sondern es fand unter dem Stichwort „Kultur.Forscher!“ statt.

Seit dem Jahr 2011 gehört die Robert-Schuman-Europaschule dem „Kultur.Forscher!“-Netzwerk an. Unter diesem Titel wird verdeutlicht, dass man nicht nur in Fächern wie Biologie, Physik und Chemie forschen kann, sondern dass auch die Fächer Kunst und Kultur mit Forscheraufträgen ausgestattet werden können. Forschendes Lernen ist hier ebenso möglich.

Schüler setzen sich als Kulturforscher aktiv mit kulturellen Aspekten ihrer Lebenswelt auseinander. Sie stellen eigene Fragen und suchen selbstständig mithilfe vieler Methoden und Unterstützung durch Künstler nach Antworten. Sie recherchieren, beobachten, befragen, sammeln, arrangieren, filmen, malen oder beschreiben. Sie tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und präsentieren ihre Ergebnisse. „Diesen Ansatz des forschenden Lernens greifen wir auf, weil so erlerntes zu 100 Prozent hängenbleibt und nicht vergessen wird. Ansonsten ist Erlerntes nach fünf Jahren verschwunden. Dem arbeiten wir entgegen“, sagt Pia Hüttenwirth, Kunst- und Pädagogiklehrerin der Robert-Schuman-Europaschule.

Um diese Art des Lernens umzusetzen, ist die Europaschule dem Netzwerk „Kultur.Forscher!“ beigetreten, in dem Schulen, Kultureinrichtungen und Künstlern zusammenarbeiten. Eines der regelmäßigen Regionaltreffen fand jetzt in Willich statt. Fünf Schulen aus NRW sowie eine weitere Schule aus Rheinland-Pfalz trafen sich mit bildenden Künstlern und einer Professorin der Kunstdidaktik in der Gesamtschule.